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Prozessauftakt: Der Schleuser ohne Gewissen !
Frankfurt (Oder) - Ulrike K. hat ein feines Gehör.
Die Bundespolizistin hatte in der Nacht zum 16. September 2017 mit einem Kollegen einen Lkw mit türkischem Kennzeichen kurz hinter der deutsch-polnischen Grenze an der A12 kontrolliert.
Die 35-Jährige prüfte die Plombe am Sattelauflieger – und hörte leise Stimmen aus dem Inneren.
Wenig später öffneten die Beamten die Türen zur Ladefläche.
„Da waren Menschen zwischen der Ladung, jede Menge Menschen“, schildert Ulrike K. als Zeugin vor dem Amtsgericht Frankfurt (Oder).
Es waren Flüchtlinge aus dem Irak und ein Syrer: 20 Männer, 14 Frauen, 17 Kinder.
Erinnerungen wurden wach an einen in Österreich abgestellten Kühllaster aus Ungarn, in dem die Polizei zwei Jahre zuvor 71 erstickte Flüchtlinge entdeckt hatte.
Flüchtlinge waren in Lebensgefahr
Seit Dienstag muss sich Oguz K., der türkische Fahrer des Lkw, vor dem Amtsgericht verantworten.
Der Staatsanwalt Martin Kramberg wirft dem 46-Jährigen vor, Flüchtlinge illegal nach Deutschland geschleust zu haben.
Oguz K. soll die Menschen am 14. September im rumänischen Timisoara aufgenommen haben.
Zwei Tage dauerte die Fahrt.
Laut Kramberg waren die Flüchtlinge dabei in Lebensgefahr.
So konnten sie sich nicht anschnallen, und die geladenen Maschinenteile und Folienrollen waren nicht gesichert.
Bereits drei Wochen zuvor soll der Angeklagte schon einmal 20 Flüchtlinge illegal nach Brandenburg geschleust habe.
Die Bundespolizistin Ulrike K. erzählt, dass die zusammengepferchten Menschen beim Öffnen der Türen erleichtert gewesen seien.
Sie waren nicht nur all die Zeit eingesperrt, sie mussten während der Fahrt auch ihre Notdurft auf der Ladefläche verrichten – in Flaschen.
„Die Ladung war völlig ungesichert“
Damals war nicht nur Oguz K. festgenommen worden, die Ermittler sind auch heute noch überzeugt, dass der einzige Syrer unter den Flüchtlingen ein Komplize des mutmaßlichen Schleppers war.
Doch der 26-Jährige musste aufgrund fehlender Beweise wieder freigelassen werden.
Wie gefährlich die Fahrt mit dem Laster war, erklärt Marian Lehnigk vom Bundesamt für Güterverkehr dem Gericht.
„Die Ladung war völlig ungesichert“, sagte er am Dienstag.
Die Menschen seien auf der Ladung auf Sperrholzplatten hockend transportiert worden und nicht angeschnallt gewesen.
„Bei einer Gefahrenbremsung wäre dort alles durcheinandergeflogen.“
Und Menschen, die sich zwischen der Ladung befunden hätten, wären wohl zerquetscht worden.
Oguz K. droht, so hat es der Staatsanwalt im Falle eines Geständnisses angeboten, eine Haftstrafe von mindestens zweieinhalb Jahren.
Der Angeklagte schweigt trotz der Offerte.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Frankfurt (Oder) - Ulrike K. hat ein feines Gehör.
Die Bundespolizistin hatte in der Nacht zum 16. September 2017 mit einem Kollegen einen Lkw mit türkischem Kennzeichen kurz hinter der deutsch-polnischen Grenze an der A12 kontrolliert.
Die 35-Jährige prüfte die Plombe am Sattelauflieger – und hörte leise Stimmen aus dem Inneren.
Wenig später öffneten die Beamten die Türen zur Ladefläche.
„Da waren Menschen zwischen der Ladung, jede Menge Menschen“, schildert Ulrike K. als Zeugin vor dem Amtsgericht Frankfurt (Oder).
Es waren Flüchtlinge aus dem Irak und ein Syrer: 20 Männer, 14 Frauen, 17 Kinder.
Erinnerungen wurden wach an einen in Österreich abgestellten Kühllaster aus Ungarn, in dem die Polizei zwei Jahre zuvor 71 erstickte Flüchtlinge entdeckt hatte.
Flüchtlinge waren in Lebensgefahr
Seit Dienstag muss sich Oguz K., der türkische Fahrer des Lkw, vor dem Amtsgericht verantworten.
Der Staatsanwalt Martin Kramberg wirft dem 46-Jährigen vor, Flüchtlinge illegal nach Deutschland geschleust zu haben.
Oguz K. soll die Menschen am 14. September im rumänischen Timisoara aufgenommen haben.
Zwei Tage dauerte die Fahrt.
Laut Kramberg waren die Flüchtlinge dabei in Lebensgefahr.
So konnten sie sich nicht anschnallen, und die geladenen Maschinenteile und Folienrollen waren nicht gesichert.
Bereits drei Wochen zuvor soll der Angeklagte schon einmal 20 Flüchtlinge illegal nach Brandenburg geschleust habe.
Die Bundespolizistin Ulrike K. erzählt, dass die zusammengepferchten Menschen beim Öffnen der Türen erleichtert gewesen seien.
Sie waren nicht nur all die Zeit eingesperrt, sie mussten während der Fahrt auch ihre Notdurft auf der Ladefläche verrichten – in Flaschen.
„Die Ladung war völlig ungesichert“
Damals war nicht nur Oguz K. festgenommen worden, die Ermittler sind auch heute noch überzeugt, dass der einzige Syrer unter den Flüchtlingen ein Komplize des mutmaßlichen Schleppers war.
Doch der 26-Jährige musste aufgrund fehlender Beweise wieder freigelassen werden.
Wie gefährlich die Fahrt mit dem Laster war, erklärt Marian Lehnigk vom Bundesamt für Güterverkehr dem Gericht.
„Die Ladung war völlig ungesichert“, sagte er am Dienstag.
Die Menschen seien auf der Ladung auf Sperrholzplatten hockend transportiert worden und nicht angeschnallt gewesen.
„Bei einer Gefahrenbremsung wäre dort alles durcheinandergeflogen.“
Und Menschen, die sich zwischen der Ladung befunden hätten, wären wohl zerquetscht worden.
Oguz K. droht, so hat es der Staatsanwalt im Falle eines Geständnisses angeboten, eine Haftstrafe von mindestens zweieinhalb Jahren.
Der Angeklagte schweigt trotz der Offerte.
Der Prozess wird fortgesetzt.