NEWS zum Fifa Korruptionsskandal usw. !

collombo

MyBoerse.bz Pro Member
Korruptionsskandal – Sechs Fifa-Funktionäre festgenommen !

In der Schweiz sind sechs Funktionäre der Fifa festgenommen worden.
Der Verdacht lautet auf Betrug, Erpressung und Geldwäsche.
Jetzt könnten sie in die USA abgeschoben werden.

Zwei Tage vor den Fifa-Präsidentschaftswahlen haben Schweizer Sicherheitsbehörden eine Polizeiaktion gegen offenbar hochrangige Mitglieder des Fußball-Weltverbandes vorgenommen und sechs Personen festgenommen.
Wie das Schweizer Bundesamt für Justiz bestätigte, wurden die Verdächtigen in Auslieferungshaft genommen.
Ihnen droht die Abschiebung in die USA.
Den namentlich nicht genannten Personen wird von amerikanischen Ermittlern Betrug, Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen.

Laut Schweizer Behörden geht es um Bestechungszahlungen von über 100 Millionen Dollar seit den 90er-Jahren.
Ein Sprecher des Schweizer Bundesamts für Justiz sagte, das Geld sei von Sportmedien- und Sportvermarktungsunternehmen gekommen.
Als Gegenleistung hätten sie Medien-, Sponsoring- und Vermarktungsrechte an Fußball-Turnieren in den USA und Lateinamerika erhalten.
Die Namen der Festgenommenen sollen noch am Mittwoch bekanntgegeben werden.

Die Polizeiaktion wurde am frühen Mittwochmorgen im Zürcher Nobelhotel Bar au Lac vorgenommen.
Die Fifa hat sich in einer ersten Reaktion noch nicht zu den Vorwürfen äußern wollen.
Auf Anfrage hieß es am Mittwochmorgen lediglich, dass man Kenntnis von entsprechenden Medienberichten habe.

Fifa-Boss Blatter offenbar nicht unter den Verdächtigen
Laut "New York Times" und "CNN" soll FIFA-Chef Joseph Blatter nicht zu den Beschuldigten gehören.
Der 79-Jährige geht als großer Favorit in die Wahl für eine fünfte Amtszeit beim Fifa-Kongress am Freitag.
Einziger Gegenkandidat ist Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, dem praktisch keine Siegchancen eingeräumt werden.
Der Fifa-Kongress soll am Donnerstagnachmittag mit einer Feier in einem Zürcher Theater beginnen.

In den USA laufen seit längeren Untersuchungen des FBI gegen frühere Fifa-Funktionäre.
Der ehemalige US-Verbandschef Chuck Blazer und der frühere Blatter-Stellvertreter Jack Warner aus Trinidad und Tobago gehören zu Beschuldigten in diversen Korruptionsverdachtsfällen.
Blazer soll zuletzt mit den US-Behörden kooperiert haben und unter anderem bei den Olympischen Spielen 2012 in London per verstecktem Mikrofon Aufzeichnungen von Funktionärsgesprächen gemacht haben.

USA untersuchen auch WM-Vergabe an Katar
Auch die WM-Vergabe 2022 an Katar, bei der der US-Fußballverband im Dezember 2010 überraschend dem Emirat unterlag, wird in den USA weiterhin untersucht.
Die internen FIFA-Untersuchungen zu den Korruptionsvorwürfen waren im vergangenen Dezember ergebnislos eingestellt worden.
Ermittler Michael Garcia aus den USA trat deswegen wenig später von seinem Posten als Chef der investigativen Einheit der FIFA-Ethikkommission zurück.
Um die Veröffentlichung seines Reports wird im Weltverband weiterhin gestritten.

Zuletzt hatte Blatter Vermutungen zurückgewiesen, dass er eine Reise in die USA wegen der dort laufenden Ermittlungen seit längerem bewusst vermeide.
Die Anschuldigungen richteten sich nicht gegen ihn, hatte der Schweizer Anfang des Monats betont.


 
Zuletzt bearbeitet:
Gier und Korruption: Juristische Blutgrätsche gegen die Fifa !

Washington/Zürich. Die Schweiz und Amerika nehmen in Zürich hohe Fußball-Funktionäre fest.
Die Anklage: Geldwäsche, Steuerhinterziehung und organisierte Kriminalität.

Der Weltverband Fifa hat insgesamt elf Funktionäre vorläufig für sämtliche Fußball-Aktivitäten gesperrt.
Darunter seien auch die Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo, teilte der Weltverband nach einer Entscheidung seiner Ethikkommission am Mittwoch mit.
Zudem forderte die Europäische Fußball-Union nach den Festnahmen von sieben hochrangigen Funktionären die für Freitag geplante Verschiebung der Präsidentenwahl beim Weltverband.
Das teilte Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino mit.

"Die heutigen Ereignisse sind ein Desaster für die Fifa und beschädigen das Image des Fußballs", hieß es in einer Uefa-Mitteilung.
Der Kongress drohe zur Farce zu werden.

Deshalb sollten die europäischen Verbände darüber nachdenken, die Versammlung der 209 Fifa-Mitgliedsländer zu boykottieren.
Der Verband brauche eine neue Führung.
"Deshalb sollte der Kongress verschoben und eine neue Präsidentenwahl innerhalb der kommenden sechs Monate organisiert werden", forderte die Uefa.

Die juristische Blutgrätsche gegen die Fifa, die am Mittwoch die Fußball-Welt erschütterte, ereignet sich im Morgengrauen in einem der teuersten 5-Sterne-Hotels am Zürich-See.
Polizisten in Zivil rissen im "Baur au Lac" sieben hohe Funktionäre aus dem engsten Machtzirkel von Fifa-Chef Joseph Blatter aus dem Schlaf und steckten sie nach Anklageverlesung in Abschiebehaft Richtung Washington DC/Amerika.

Dort hatte Justizministerin Loretta Lynch zeitgleich die Vorwürfe konkretisiert, die die für morgen (Freitag) geplante fünfte Wahl Blatters zum Präsidenten des Welt-Fußballverbandes überschatten: „zügellose, systemische und tief verwurzelte Korruption“, der sich „mindestens zwei Generationen von Funktionären schuldig gemacht haben“.

Bestechungsgelder und Provisionen in Höhe von insgesamt 150 Millionen Dollar
Laut Lynch haben die insgesamt 14 Beschuldigten, darunter mit Jeffrey Webb (Cayman-Inseln) und Eugenio Figueredo (Uruguay) zwei amtierende Blatter-Vize, im Verein mit Sportrechte-Vermarktern seit mindestens 1991 ihre „Vertrauensstellungen fortgesetzt missbraucht“, um „Bestechungsgelder und Provisionen“ in Höhe von insgesamt rund 150 Millionen Dollar einzustreichen.
In einem Fall seien zehn Millionen Dollar an ein Fifa-Mitglied geflossen.

„Wir haben die Absicht, solchen korrupten Praktiken ein Ende zu setzen“, sagte Amerikas erste schwarze Justizministerin in New York, bedankte sich für die Unterstützung der eidgenössischen Justiz und deutete an, dass der Zugriff in der Schweiz erst der Auftakt einer umfangreicheren Säuberungsaktion gewesen sein könnte.
Wie lange das Auslieferungsverfahren für die Betroffenen dauern wird, ließ sie offen.

Korruptionsbekämpfung ist Lynchs Markenzeichen
Weil die mutmaßlichen verbrecherischen Machenschaften auf amerikanischem Boden, unter anderem in der in Miami beheimaten Zentrale des Fußball-Verbandes für Nord- und Mittelamerika (Concacaf), und mit Hilfe amerikanischer Banken abgewickelt worden seien, hat Lynch den Finger am Abzug.
Die 55-Jährige ist bestens im Stoff, war sie doch als Staatsanwältin in Brooklyn seit drei Jahren mit dem Thema Fifa im Detail befasst.
Korruptionsbekämpfung, ob an der Wall Street oder in der Politik, ist ihr Markenzeichen.

Daneben hat die Schweizer Staatsanwaltschaft ein gesondertes Strafverfahren aufgelegt, das die Bestechungsgerüchte rund um die Vergaben der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar durchleuchten soll.
Der inzwischen zurückgetretene Fifa-Sonder-Ermittler Michael Garcia , ein frühere Staatsanwalt aus New York, der mit einer FBI-Agentin verheiratet ist, hatte Ende 2014 massive Unregelmäßigkeiten ausgemacht.
Seine Recherchen, so Garcia, seien aber von dem deutschen Fifa-Ethik Richter Hans Joachim Eckert verdunkelt worden.
Zehn Mitglieder des Fifa-Exekutiv-Komitees stehen jetzt offiziell unter dem Verdacht der „Veruntreuung“ und der „Geldwäsche“.
Die beiden Handlungsstränge in Washington und in Zürich sind offiziell säuberlich getrennt, in der Sache laut Insidern im Justizministerium aber „eng verwoben“.

Der von Lynch, FBI-Chef James Comey und Richard Weber, dem Chef-Ermittler der nationalen Steuerbehörde IRS, erläuterte Frontalangriff auf die Fifa hat einen langen Vorlauf, den ein Staatsanwalt mit einem Wort beschrieb: „Gier“.

Zwei Ex-Blatter-Spezis im Visier
Bereits 2011 hatten die US-Behörden mit Jack Warner und Chuck Blazer zwei frühere Blatter-Spezis im Visier.
Beide sicherten dem Fifa-Chef, der am Mittwoch über seinen Pressesprecher demonstrativ Gelassenheit verbreiten ließ , bei Wahlen mit Regelmäßigkeit das 40 Stimmen umfassende Paket der Concacaf.
Als Belohnung sollen Warner (Trinidad/Tobago) laut Ermittlern von Blatter zu günstigen Konditionen die Fernsehrechte bei Weltmeisterschaften für die Karibik zugeschanzt worden sein.
Blazer, einst Schatzmeister der Concacaf, durfte über fingierte Marketingverträge (mit sich selbst) Millionen auf Offshore-Konten lotsen.

Blazer wie Warner sind längst aus ihren Fifa-Ämtern entfernt worden.
Was sie für die Ermittler umso wertvoller machte.
Nach Angaben aus US-Justizkreisen versah Blazer für das FBI bei Olympia 2012 in London mittels eines in einem Schlüsselanhänger installierten Mikrofons bei Gesprächen mit Fifa-Funktionären bahnbrechende Spitzeldienste.
Blazer selbst bekannte sich bereits 2013 der organisierten Kriminalität schuldig und bezahlte ein erste Strafgeld-Rate von 1,9 Millionen Dollar.
Zwei Söhne Warners, die bei dem „Riesenbetrug“ (Lynch) mitmachten, taten es ihm gleich.
José Hawilla, Eigentümer des brasilianischen Marketing-Konsortiums Traffic Group, die mit Tochterfirmen in Florida vertreten ist, zeigte ebenfalls Reue und willigte ein, über 150 Millionen Dollar an den US-Fiskus zu erstatten.
Alle, so Ermittler, haben umfangreiche Geständnisse abgelegt.


 
Weitere Festnahmen in Fifa-Skandal wahrscheinlich !

Washington/Zürich - Der Fifa-Korruptionsskandal wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach noch ausweiten.

Angaben von US-Ermittlern zufolge stehen neue Festnahmen bevor.
"Wir gehen davon aus, dass weitere Personen in Straftaten verwickelt sind", sagte Richard Weber, Chef der Ermittlungsabteilung der US-Steuerbehörde laut "New York Times".
Um wen es sich dabei handelt oder ob der gerade im Amt bestätigte Fifa-Präsident Joseph Blatter zu den Verdächtigen gehört, wollte er der Zeitung zufolge nicht sagen.
Blatter kündigte derweil an, das Image der Fifa aufpolieren zu wollen.
Das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes will er am Samstag informieren.
Dabei werde es auch Überraschungen geben.
In Deutschland werden unterdessen immer mehr Stimmen laut, Russland die WM 2018 wieder zu entziehen und Blatter das Bundesverdienstkreuz abzuerkennen.

"Es wurde gesagt, dass ich verantwortlich bin für das, was passiert ist", sagte Blatter nach seiner Wiederwahl zu "Fifa TV".
"Ich übernehme die Verantwortung, und wir müssen nun ein besseres Image für die Fifa aufbauen und ich weiß auch wie."
Näher wollte sich der 79-jährige Schweizer zunächst nicht äußern.

Mitte der Woche wurden kurz vor dem Jahreskongress der Fifa mehrere führende Funktionäre aus dem Umfeld Blatters wegen Bestechungsvorwürfen festgenommen.
Seit Beginn der 90er Jahre sollen mehr als 150 Millionen Dollar geflossen sein.
Trotz des Skandals wurde Blatter am Freitag für eine fünfte Amtszeit als Präsident bestätigt.
Er verpasste mit 133 Stimmen zwar die im ersten Wahldurchgang nötige Zwei-Drittel-Mehrheit.
Sein Herausforderer, Prinz Ali bin al-Hussein, gab nach der ersten Runde aber auf.
Er hatte 73 Stimmen erhalten. Im zweiten Durchgang hätte eine absolute Mehrheit gereicht.

PUTIN GRATULIERT BLATTER
Der australische und der US-Verband zeigten sich enttäuscht über die Wahl Blatters.
Beide sagten aber auch zu, sich innerhalb der Organisation für Änderungen einzusetzen.
"Unser Ziel ist eine Führung der Fifa, die verantwortungsvoll, nachvollziehbar sowie transparent ist und im Interesse des Fußballs ist", teilte der Präsident des US-Verbandes, Sunil Gulati, mit.
Kritik kam erneut aus Großbritannien: "Ich kann nicht erkennen, wie sich die Fifa unter Blatter reformieren soll", sagte der Chef des dortigen Fußball-Verbandes, Greg Dyke, zu "Sky News".
"Er hatte 16 Jahre, um zu reformieren, aber hat es nicht gemacht."

Die entscheidenden Stimmen für Blatter kamen vor allem aus Asien und Afrika.
Russlands Präsident Wladimir Putin, der Blatter zuletzt bereits gegen die Ermittlungen aus den USA verteidigt hatte, gratulierte ihm in einem Telegramm zur Wiederwahl.

Experten gehen davon aus, dass Blatters Zukunft auch an den Sponsoren hängt, die sich zuletzt kritisch geäußert und teilweise sogar mit einem Ausstieg gedroht hatten.
Der Bier-Konzern Anheuser-Busch teilte nach dem Fifa-Votum mit, der Verband müsse nun die internen Probleme lösen, positive Veränderungen herbeiführen und für Transparenz sorgen.
Auch Coca-Cola forderte eine Aufklärung des Skandals.
Die Fifa müsse konkrete Schritte unternehmen.

Die Korruptionsvorwürfe seien ein guter Anlass, die WM-Vergabe an Russland noch einmal infrage zu stellen, sagte die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europa-Parlament, Rebecca Harms der "Bild"-Zeitung.
Der Chef der Linken, Bernd Riexinger, forderte in der selben Zeitung, Blatter das Bundesverdienstkreuz, das dieser 2006 erhalten habe, wieder abzuerkennen.


 
US-Justiz ermittelt im Fifa-Skandal gegen weitere Personen !

Zürich. Die US-Justiz weitet ihre Ermittlungen im Fifa-Korruptionsskandal aus.
Es gebe weitere Verdächtige - ob auch Sepp Blatter darunter ist, ist unklar.

Im Fifa-Korruptionsskandal hat die US-Justiz ihre Ermittlungen ausgeweitet.
Es gebe Untersuchungen gegen weitere Individuen und Organisationen, sagte US-Justizministerin Loretta Lynch am Montag in Zürich.
Sie erwarte "eine nächste Runde von Festnahmen.
Es kann sein, dass wir weitere Verdachtsmomente feststellen."

Auf die Nachfrage, ob auch gegen den scheidenden Weltverbands-Chef Joseph Blatter ermittelt werde, wollte Lynch keinen Kommentar abgeben.
Bislang werden 14 Personen - darunter neun ehemalige Fußball-Funktionäre und fünf Geschäftsmänner - der Korruption beschuldigt. 13 von ihnen wurden festgenommen.

Wohnungen und Häuser in der Schweiz durchsucht
Auch die Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft zur umstrittenen Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland 2018 und Katar 2022 sind noch lange nicht abgeschlossen.
"Ganz eindeutig sind wir nicht einmal nahe der Halbzeitpause", sagte Generalbundesanwalt Michael Lauber bei der gemeinsamen Pressekonferenz.

Es werde um einiges länger dauern als die "legendären 90 Minuten".
Es sei zu früh, um Namen von Personen zu veröffentlichen.
Im Zuge der Untersuchungen seien Wohnungen und Häuser in den Schweizer Alpen durchsucht worden, berichtete Lauber.


 
Fußball-Weltverband Fifa suspendiert Generalsekretär Valcke !

Zürich. Generalsekretär Jérôme Valcke wurde von der Fifa unmittelbar von seinen Aufgaben entbunden.
Grund seien eine Reihe von Vorwürfen gegen den Funktionär.

Der Fußball-Weltverband Fifa hat Generalsekretär Jérôme Valcke mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Die Suspendierung gelte bis auf weiteres, hieß es am Donnerstagabend in einer Erklärung der Fifa in Zürich.
Der Verband habe von einer Reihe von Vorwürfen Kenntnis erhalten, die den Generalsekretär beträfen.
Daher sei eine "formelle Untersuchung durch die Fifa-Ethikkommission" angeordnet worden.

Valcke kam 2007 ins Amt. Der 54-jährige Franzose ist enger Weggefährte des scheidenden Fifa-Präsident Joseph Blatter.
Dieser hatte im Zuge der schwersten Korruptionsaffäre des Weltverbandes im Juli seinen Rücktritt angekündigt.
Ein Nachfolger soll im Februar gewählt werden.

Valcke angeblich beteiligt an korrupten Ticket-Deal
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete zuvor von schweren Vorwürfen der Marketingagentur JB Sports Marketing gegen die Fifa-Spitze.
In dem "SZ"-Bericht heißt es, Vertreter der Agentur hätten am Donnerstag einen Ticket-Vertrag mit der Fifa für die WM-Turniere 2010 bis 2022 vorgelegt, in dessen Kontext Valcke eine "diskrete Gewinnbeteiligung zugesichert worden sein soll".

Valcke soll Zeugenaussagen zufolge bereits vor der offiziellen Vergabe-Entscheidung mehrmals angekündigt haben, dass die Fußball-WM 2022 fest an Katar zugesagt sei, schrieb die Zeitung weiter.
Die Beschuldigten bestritten laut "SZ" die Anschuldigungen.


 
Fifa-Ethikkommission beantragt 90-Tage-Sperre für Blatter !

Zürich. Die Ethikkommission des Fußballwelt-Verbandes Fifa will wohl Präsident Joseph Blatter für rund drei Monate sperren.

Auch Uefa-Chef Platini im Fokus.
Das bittere Ende von Joseph Blatter als Chef des Fußball-Weltverbands scheint endgültig besiegelt.
Die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikkommission forderte am Mittwoch nach Aussage von Blatter-Berater Klaus Stöhlker eine provisorische Sperre von 90 Tagen für den 79 Jahre alten Schweizer.
Folgt die rechtssprechende Kammer unter dem Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert diesem Vorschlag, müsste Blatter nach 40 Jahren Funktionärstätigkeit für die Fifa sofort alle Fußball-Aktivitäten einstellen.
Laut Stöhlker reagierte Blatter "ruhig" auf die Nachricht.
"Er wird morgen im Büro sein", sagte der Berater der Deutschen Presse-Agentur.

Wann die zweite Ethikkammer ihr Urteil fällt, war noch unklar.
Nach dpa-Informationen kann dies allerdings schnell geschehen.
Dann könnte auch über das Schicksal von Uefa-Präsident Michel Platini befunden werden, dem wegen der umstrittenen Millionen-Zahlung der Fifa aus dem Jahr 2011 ebenfalls Ungemach droht.

Verfahren gegen Blatter
Dass die Fifa-Ethik-Gremien derzeit in Zürich tagen war nur durch eine ungewöhnliche Indiskretion publik geworden.
Das Kommissionsmitglied Abdoulaye Makhtar Diop ließ dies am Mittwoch in der senegalesischen Hauptstadt Dakar veröffentlichen.
Die Ethikkammer dürfe satzungsgemäß keine konkret laufenden Verfahren kommentieren, betonte Marc Tenbücken, Sprecher der rechtsprechenden Kammer.
"Die Ethikkommission führt ihre Verfahren immer sorgfältig, unabhängig und ohne Ansehen der Person oder ihrer Funktion durch", erklärte er allgemein.

Gegen Blatter hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung" eingeleitet.
Im Kern geht es um die Zwei-Millionen-Franken-Zahlung an Platini und TV-Geschäfte mit dem früheren Fifa-Vize Jack Warner, der WM-Rechte für die Karibik für 600 000 Dollar und damit deutlich unter dem Marktwert erhalten haben soll.
Sollte der seit 1998 die Fifa führende Blatter tatsächlich suspendiert werden, würde sein ebenfalls skandalumwitterter Vize Issa Hayatou aus Kamerun satzungsgemäß vorerst das Amt übernehmen.

Platini droht Ärger
Auch Uefa-Chef und Fifa-Vize Platini droht Ärger.
Im Korruptionsskandal war der Franzose von den Schweizer Behörden als Auskunftsperson vernommen worden.
Der Chef der Europäischen Fußball-Union muss nun den Fifa-Ethikern erklären, warum er für Dienste zwischen Januar 1999 und Juni 2002 erst knapp neun Jahre später von Blatter bezahlt wurde.
2011 unterstützten die Uefa-Verbände unter der Führung von Platini den Schweizer im Wahlkampf gegen den Katarer Mohamed bin Hammam.
Platini verteidigte die empfangene Zahlung mehrfach öffentlich.
Bei einer Suspendierung wären seine Ambitionen auf das Fifa-Amt hinfällig.

Der frühere senegalesische Sportminister Diop betonte zudem, dass das Ethik-Gremium auch den Fall von Chung Mong Joon prüfen will.
Der Südkoreaner strebt wie Platini beim Wahl-Kongress am 26. Februar die Nachfolge des scheidenden Fifa-Präsidenten Blatter an.

Chung rechnet selbst mit langer Sperre
Chung selbst rechnet mit einer langen Sperre durch die Ethikkommission und würde damit aus dem Rennen um Blatters Nachfolge ausscheiden.
Ihm werden Verstöße im Zusammenhang mit Südkoreas gescheiterter Bewerbung für die WM 2022 vorgeworfen.
Er war bis 2011 auch Mitglied im Fifa-Exekutivkomitee.

Er wolle "Herrn Blatter wegen Veruntreuung vor Gericht verklagen", sagte der Südkoreaner am Mittwoch in London.
"Die Fifa hat sich zu einer korrupten Organisation entwickelt, die den Interessen von einigen wenigen dient", kritisierte er und bezeichnete Blatter als "Heuchler und Lügner".

Blatter beteuert seine Unschuldig
Der Fifa-Boss selbst ist sich auch weiterhin keiner Schuld bewusst und verteidigte sich mit der gewohnten Strategie.
"Die Lage ist nicht erfreulich.
Man verurteilt mich vor, ohne Beweise für irgendein Fehlverhalten meinerseits.
Eigentlich ist das ungeheuerlich", sagte er in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift "Bunte".

Er wolle bis zum außerordentlichen Kongress im Amt bleiben, betonte Blatter, das könnte nun schnell hinfällig sein.
"Ich versichere Ihnen, dass ich am 26. Februar 2016 aufhören werde.
Dann ist definitiv Schluss.
Aber keinen Tag früher", sagte er. Bis dahin werde er kämpfen: "Für mich. Für die Fifa."

De Maizière fordert schnelle Konsequenz
Bundesinnenminister Thomas de Maizière forderte schnelle Konsequenzen aus den Vorgängen bei der Fifa.
"Als Politiker bin ich zurückhaltend, mich zu Interna bei internationalen Verbänden zu äußern.
Hier ist aber ein Zustand erreicht, wo nicht mehr die Zeit da ist, bis Februar zu warten", sagte de Maizière der Deutschen Presse-Agentur.
Die Not sei so groß, dass "jetzt hoffentlich entschlossen" Reformen geschehen.
Der CDU-Politiker sieht dringenden Handlungsbedarf.
"Die Strukturen waren für mich seit längerem ein Problem", sagte de Maizière.
Nur diese Strukturen hätten Blatter im Amt gehalten.


 
Die FIFA ist tot - es lebe der Fußball !

Die FIFA steht vor dem Abgrund, die UEFA vielleicht auch - na und?
Die Machtzentralen des Fußballs haben mit dem Spiel auf dem Rasen offenbar nichts zu tun, kommentiert Andrea Schültke.
Auch ihre potenziellen Nachfolger seien kein Deut besser.
Also: Weg mit dem Laden!

Von Andrea Schültke [deutschlandfunk]

Der Welt-Fußballverband steht am Abgrund. Na und?
Soll er doch fallen! Abpfiff, sofort und nicht nur drei Monate Spielunterbrechung für die Blatters, Platinis und all die anderen zweifelhaften Funktionäre. Wenigstens dürfen die Suspendierten ab sofort erst einmal nicht mehr im Fußball tätig sein.
Sie dürfen keine Stadien besuchen und vor allem - keinen Wahlkampf machen.
Deshalb hatte Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union UEFA, quasi als letzte Amtshandlung vor der roten Karte noch schnell seine Bewerbung eingereicht.
Der wegen Korruption suspendierte Platini will immer noch im Februar FIFA-Präsident werden und damit Nachfolger des nun auch suspendierten Joseph Blatter.

Außerdem gab es heute noch die sechs Jahre Sperre für den anderen Präsidentschaftskandidaten Chung Mong Joon aus Südkorea.
Immer geht es um Verstöße gegen den Ethik-Code der FIFA, um Untreue oder Korruption.

Also die FIFA steht vor dem Abgrund.
Ja und?

Und der europäische Fußballverband vielleicht auch?
Von mir aus!

Was haben die Machtzentralen des Fußballs denn tatsächlich mit dem Spiel auf dem grünen Rasen zu tun?
Wie es aussieht nichts.
Den Fans müssen die alten Männer bei ihren Sitzungen in der Schweiz erscheinen wie Außerirdische auf Exkursion.
Aliens, die etwas beschließen, jemanden wählen, sich in den besten Hotels treffen und Geld von Einem zum Anderen schieben.
Jetzt haben sie die rote Karte bekommen.
Weil Ermittlungen von Staatsanwaltschaften das Heft in die Hand genommen und Sponsoren mit ihrem Rückzug gedroht haben.
Na und? Ersatzspieler stehen schon parat: FIFA-Interimschef wird Issa Hayatou.
Auch der Mann aus Kamerun war in der Vergangenheit bereits mit Bestechungsvorwürfen konfrontiert.
Den Europäischen Fußballverband soll während der Sperre von Michel Platini Angel Villar Llona leiten.
Der Spanier ist gleichzeitig FIFA- und UEFA-Vize.
Bei früheren Korruptions-Ermittlungen hat er sich geweigert, mit der FIFA-Ethikkommission zusammen zu arbeiten.

Der Sport kann auch ohne sie
Das heißt: Die Führungsspieler im Weltfußball sind suspendiert und die von der Ersatzbank sind keinen Deut besser.

Ja und? Wer glaubt denn noch im Ernst, es lasse sich auch nur ein ehrenwerter Erneuerer finden unter den ganzen alten Männern, die jahrzehntelang Familientreffen abgehalten haben im Namen des Fußballs.
Weg mit dem Laden.
Weg mit FIFA und UEFA.
Der Fußball braucht sie nicht.
Bestimmt kann er den Sport auch ohne sie.

Entweder organisieren die nationalen Ligen die Welt- und Europameisterschaften gleich mit oder sie bauen eine neue, schlanke Fußball-Organisation auf mit hauptamtlichen Mitarbeitern aus Sport, Politik und Gesellschaft.

Und die ehemaligen FIFA-Funktionäre?
Die alten Männer können sich ja trotzdem einmal im Jahr treffen in irgendeinem Steuerparadies, sich dabei Briefumschläge zuschieben.
Und in Erinnerungen schwelgen an früher, an die gute alte Zeit, als es noch einen Fußball-Weltverband gab.
Die FIFA ist tot.
Na und?
Es lebe der Fußball!


 
Finde eigentlich nur ich das Thema spannend?
Ich bin tatsächlich gespannt wie sich das noch alles entwickelt, und wer das Zepter übernimmt.
 
Zurück
Oben Unten