NEWS zu Karstadt !

Ex-Manager Middelhoff will in Sozialeinrichtung arbeiten !

Bielefeld. Im Mai muss Thomas Middelhoff ins Gefängnis.
Vorher möchte der Ex-Arcandor-Chef als Hilfskraft in der Behindertenbetreuung arbeiten.

Der wegen Untreue und Steuerhinterziehung zu drei Jahren Gefängnis verurteilte frühere Top-Manager Thomas Middelhoff arbeitet von Anfang Mai an als Hilfskraft in einer Sozialeinrichtung.
Middelhoff werde sich in den Von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld unter anderem um behinderte Menschen kümmern, sagte sein Anwalt Hartmut Fromm am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage.
Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ darüber berichtet.

Das Monatsgehalt des ehemaligen Chefs des Handelskonzerns Arcandor werde bei 1785 Euro brutto liegen.
Das Geld gehe jedoch direkt an den Insolvenzverwalter.
Gläubiger hatten Forderungen in Millionenhöhe geltend gemacht.
Nach dem Arbeitsbeginn am 2. Mai müsse Middelhoff jedoch möglicherweise schon am 6. Mai in der JVA Bielefeld antreten.

Middelhoff leidet wohl unter Autoimmunerkrankung
Seine Anwälte hatten die Haftfähigkeit des nach dpa-Informationen unter einer Autoimmunerkrankung leidenden 62-Jährigen bestritten.
Eine Entscheidung über diese Einwendungen sei noch nicht gefallen, sagte Staatsanwalt Bernd Bienioßek am Sonntag.

„Auch aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit und eines festen Arbeitsplatzes hoffen wir auf eine zeitnahe Unterbringung in einem offenen Vollzug“, sagte Fromm der Zeitung.
„Herr Middelhoff freut sich auf seine neuen Aufgaben im sozialen Bereich, die er auch – soweit möglich – bei Haftunfähigkeit wahrnehmen würde.“

Der Bundesgerichtshof hatte die Verurteilung des Ex-Top-Managers erst vor wenigen Wochen bestätigt und eine Revision als unbegründet verworfen.
Middelhoff hatte die Vorwürfe stets bestritten.


 
Trendwende? Karstadt steht vor erstem Gewinn seit Übernahme !

Essen. Die Sanierung des Handeslkonzerns Karstadt scheint auf gutem Wege zu sein.
Über die Ladenkasse wird wieder Geld verdient, das Minus wird geringer.

Karstadt-Geschäftsführer Stephan Fanderl lässt sich nicht oft in die Bücher schauen.
Eine Bilanzpressekonferenz, wie sie bei vielen großen Unternehmen üblich ist, gibt es beim Essener Warenhauskonzern nicht.
Immerhin hat Karstadt nun ein ausführliches Zahlenwerk im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Aus dem Bericht für das Geschäftsjahr bis Ende September 2015 lässt sich ablesen, wie es um die Sanierung der Essener Traditionsfirma steht.

Einerseits hat Karstadt über die Ladenkasse wieder Geld verdient, andererseits verbuchte das Unternehmen unter dem Strich nach wie vor einen Verlust.
Der Jahresfehlbetrag summierte sich auf knapp 65 Millionen Euro.
Wohlgemerkt: 2013/14 hatte die Kette noch einen Fehlbetrag von mehr als 190 Millionen Euro präsentiert.
Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet Karstadt „erstmals seit Jahren wieder ein nahezu ausgeglichenes“ Jahresergebnis.

Für laufendes Geschäftsjahr erstmals seit Übernahme Gewinn erwartet
„Es gibt Fortschritte“, sagte Gesamtbetriebsratschef Jürgen Ettl im Gespräch.
Dass es Karstadt wieder besser geht, hat zu einem erheblichen Teil damit zu tun, dass die Beschäftigten Opfer gebracht haben und bringen müssen.“
Ettl betonte: „Noch ist Karstadt nicht am Ziel.
Die Anstrengungen der Kolleginnen und Kollegen müssen sich irgendwann auch wieder auszahlen.“

Im Geschäftsjahr 2014/2015 erzielte Karstadt trotz eines Umsatzrückgangs ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 12,9 Millionen Euro, im Jahr zuvor stand hier noch ein Verlust von 49,5 Millionen Euro.
Ziel für das laufende Geschäftsjahr sei ein operativer Gewinn „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“, teilte das Unternehmen mit.
Seit der Übernahme im August 2014 durch die Signa-Gruppe des österreichischen Geschäftsmanns René Benko läuft bei Karstadt eine harte Sanierung.
Das entsprechende Programm heißt konzernintern „Fokus“ und ist auf drei Jahre angelegt.

Karstadt-Chef Fanderl verkündete unter anderem Stellenabbau, Einsparungen in der Verwaltung und Filialschließungen an den Standorten Bottrop und Recklinghausen.
Geschlossen wurden auch die Warenhäuser in Stuttgart und Hamburg-Billstedt, die Schnäppchencenter in Paderborn und Frankfurt/Oder sowie die auf jugendliche Mode spezialisierten Märkte unter der Marke „K-Town“ an den Standorten in Köln und Göttingen.

Einsparungen bei den Mitarbeitern
Die Personalkosten hat Karstadt spürbar reduziert – von 513 Millionen Euro im Vorjahr auf zuletzt 462 Millionen Euro.
Die Zahl der Karstadt-Mitarbeiter ist im Vorjahresvergleich zum Bilanzstichtag um fast 2400 auf 13 950 Mitarbeiter gesunken.
Neben dem Stellenabbau im Zuge der Sanierung wirkt sich hier auch der Übergang von Arbeitsplätzen auf die Signa-Tochterfirma Karstadt Sports aus.

Die Umsätze von Karstadt waren im Geschäftsjahr 2014/2015 ebenfalls rückläufig.
Der Einzelhandelsumsatz erreichte knapp 2,1 Milliarden Euro – 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Besonders stark war der Umsatzrückgang im Geschäft mit Mode (minus 9,6 Prozent).
Besser schnitt die Warenhauskette in den Kategorien „Personality“, Freizeit und Elektro ab, aber auch in diesen Bereichen war der Umsatz leicht rückläufig.
Karstadt-Chef Fanderl setzt nun auf Sortimente, die stärker als in der Vergangenheit auf die regionalen Bedürfnissen ausgerichtet sein sollen.

Wie aus der Veröffentlichung im Bundesanzeiger hervorgeht, lagen die Gesamtbezüge der Karstadt-Geschäftsführung, zu der neben Fanderl auch Finanzchef Miguel Müllenbach gehört, für das abgelaufene Geschäftsjahr bei 3,71 Millionen Euro.
Im Jahr zuvor erhielt die damals amtierende Karstadt-Geschäftsführung noch rund sechs Millionen Euro.


 
Karstadt will wieder wachsen !

Ergebnis deutlich verbessert: Karstadt-Chef stellt Neueröffnungen in Aussicht .

Karstadt-Chef Stephan Fanderl blickt optimistisch in die Zukunft.
Zusätzliche Filialschließungen oder ein weiterer Personalabbau seien nach der jahrelangen Dauerkrise kein Thema mehr.
Im Gegenteil: Die Warenhauskette wolle "auch mal wieder eine Filiale eröffnen".
Doch noch schreibt das Unternehmen rote Zahlen.

Fast genau sieben Jahre nach der Pleite des Mutterkonzerns Arcandor und nach mehreren Eigentümer- sowie Chefwechseln steckt Karstadt mitten in der Sanierung.
Fanderl, vorher Aufsichtsratschef, steht seit Oktober 2014 an der Spitze der Geschäftsführung des Unternehmens, das zur österreichischen Signa-Holding von Großinvestor René Benko gehört.
Nach der Übernahme durch Signa wurde die Schließung mehrerer Filialen und die Streichung von mehr als 2000 Stellen eingeleitet.

Doch nun will der Karstadt-Chef das Ruder herumreißen.
"Jetzt ist die Zeit zu Ende, in der wir über Schließungen nachdenken mussten.
Wir suchen Wachstum, wollen auch mal wieder eine Filiale eröffnen", sagte der Manager im Gespräch mit dem "Handelsblatt".

Ein neues Warenhaus habe es in Deutschland seit vielen Jahren nicht mehr gegeben, hob Fanderl hervor.
Wo und wann ein neues Karstadt-Haus die Tore öffnen könnte, wollte der 52-Jährige nach Angaben des "Handelsblattes" mit Verweis auf noch laufende Mietverhandlungen allerdings nicht sagen.
Auch die Zeit der Stellenstreichungen sei bei Karstadt vorbei.
Es gebe "keine Pläne für einen weiteren Personalabbau".

Noch immer rote Zahlen
Fanderl sieht bei der finanziellen Lage des Unternehmens inzwischen eine "positive Entwicklung".
In der ersten Hälfte des seit Oktober laufenden aktuellen Geschäftsjahres sei das operative Ergebnis "über 30 Millionen Euro besser als im Vorjahr" ausgefallen, sagte er.
Im Geschäftsjahr 2013/2014 war Karstadt tiefer in die roten Zahlen gerutscht, der Verlust belief sich auf 190,6 Millionen Euro - nach einem Minus von 131,1 Millionen Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr.

Das operative Ergebnis habe sich bei Karstadt in den vergangenen 15 Monaten deutlich verbessert, betonte der Manager, widersprach aber nicht der Einschätzung, dass die Warenhauskette unter dem Strich noch immer deutlich rote Zahlen schreibe.
Für das Geschäftsjahr 2015/2016 werde dann "erstmals wieder" mit einem "positiven Jahresergebnis" gerechnet.

Als wichtigsten Konkurrenten für Karstadt sieht Fanderl den boomenden Onlinehandel.
Doch stehe der Essener Warenhauskonzern auch in diesem Bereich inzwischen wieder besser da.
"Wir haben die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres erstmals in unserer E-Commerce-Geschichte schwarze Zahlen geschrieben", betonte er.
Die "Performance" dieses Geschäftszweigs sei "sogar bei konservativer Einschätzung sensationell".

Zukäufe nicht ausgeschlossen
Karstadt werde das Online-Geschäft aus eigener Kraft vorantreiben, kündigte er an.
Rentabel zu machen sei das aber nur, wenn man sich von der Idee verabschiede, im Internet einfach das gleiche Sortiment anzubieten wie in den Filialen.
"Wir bieten daher online in einigen Bereichen eine größere und in anderen eine kleinere Auswahl als stationär.
So werden wir jetzt wachsen, bei Umsatz und Ergebnis", meinte Fanderl.
Auch Zukäufe in diesem Bereich schloss er nicht aus.

In dem durch den Ausstieg von Karstadt aus der Tarifbindung ausgelösten Streit mit der Gewerkschaft Verdi machte Fanderl wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung.
"Wir können und werden schlichtweg keine zu teueren Tarifabschlüsse mit der Verdi-Bundestarifkommission vereinbaren, die für Karstadt nicht bezahlbar sind und alles, was wir bisher erreicht haben, ins Risiko stellen."
"Wir hören auf unsere Vorschläge immer nur 'Nein'.
Gegenvorschläge gibt es keine", monierte er.

Streit mit Verdi schwelt weiter
Verdi-Sprecherin Eva Völpel bezeichnete dies als "nicht nachvollziehbar".
Die Gewerkschaft habe "immer wieder konstruktive Vorschläge in die Tarifverhandlungen eingebracht", sagte sie.

Seine eigene Tätigkeit bei Karstadt bezeichnete Fanderl als "mehr als spannend" und "eine tolle Aufgabe".
Keinesfalls bereue er es, den Posten übernommen zu haben.
"Ich bin sehr stolz darauf, Karstädter zu sein", versicherte er.


 
Karstadt bleibt mit seiner Zentrale in Essen !

Essen. Karstadt bleibt mit seiner Zentrale in Essen - und hat sich damit gegen Oberhausen entschieden.
Das erklärte die Geschäftsführung am Montag.

Der Warenhauskonzern Karstadt bleibt mit seiner Zentrale in Essen und hat sich damit gegen einen Umzug nach Oberhausen entschieden.
Das gab Karstadt-Chef Stephan Fanderl am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter bekannt.
Karstadt hat demnach einen zwölfjährigen Mietvertrag im alten Gebäude unterschrieben, allerdings nutzt der Kaufhausbetreiber nur noch gut 30 Prozent der verfügbaren Mietfläche.

Neue Besitzerin der Immobilie ist die „publity AG“, sie zeigte sich zuversichtlich, auch den Rest der Gebäude gut vermarkten zu können.
„Das Objekt bietet für Investoren und Projektentwickler viel Potenzial für die weitere Nutzung als Bürostandort oder sogar die Umnutzung zum attraktiven Wohnstandort“, sagte publity-Chef Thomas Olek.

Karstadt-Chef Fanderl: "Haben kaufmännisch klug verhandelt"
Karstadt-Chef Fanderl sagte der WAZ auf die Frage, was für Essen und was gegen Oberhausen gesprochen habe: „Wir haben Optionen in verschiedenen Städten geprüft und es unseren potenziellen Partnern nicht leicht gemacht, denn unser Team hat fair, aber auch kaufmännisch klug und hart verhandelt.
Wir haben immer wieder darauf gedrängt, dass Essen eine faire Chance erhält.
Denn Karstadt ist mit Teilen der Hauptverwaltung seit den 50er Jahren in Essen und seit 1969 in dem dafür neu erbauten Gebäude in Bredeney.
Aber das geht nur, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu uns passen und wir Potenzial für den Weg nach vorne haben.“

Fanderl ließ zugleich durchblicken, dass Karstadt in Essen möglicherweise wieder ein Warenlager betreiben könne.
Er denke darüber nach, „ob wir auch Logistik hier ansiedeln können“, sagte er.
An die Mitarbeiter hatte er zudem geschrieben: „Stellen Sie sich bitte vor, wie es sein wird, wenn wieder Lastwagen mit Ware über den Hof fahren!“


 
Schluss mit Schrumpfkurs: Karstadt plant neues Warenhaus !

Essen. Erstmals seit 30 Jahren will Karstadt ein neues Haus eröffnen.
Zuletzt hatte die Warenhaus-Kette mit Schließungen Schlagzeilen gemacht.

Die Warenhauskette Karstadt will mit der Eröffnung einer neuen Filiale in Berlin wieder auf Expansionskurs gehen.
„Mit der vollständigen Neueröffnung eines Warenhauses, des ersten in über 30 Jahren, betreten wir einen neuen Abschnitt in der Karstadt- und Einzelhandelsgeschichte in Deutschland“, erklärte Karstadt-Chef Stephan Fanderl am Dienstag in einer Mitteilung.

Lange Zeit hatte die Warenhauskette Karstadt zuvor vor allem mit Filialschließungen und Personalabbau Schlagzeilen gemacht.

Fanderl kündigte „ein ganz neues Einkaufen“ an. In der Filiale im Berliner Stadtteil Tegel werde das Warenhausunternehmen verstärkt auf ein Sortiment setzen, das auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet ist.
Nähere Angaben dazu machte Karstadt zunächst nicht.
Das neue Warenhaus mit einer Verkaufsfläche von 8800 Quadratmetern soll in einem neuen Einkaufszentrum entstehen und 2018 fertig sein.

Geschäfte laufen besser als gedacht
Der Karstadt-Chef wertete die geplante Neueröffnung als Zeichen einer wirtschaftlichen Gesundung des Warenhausunternehmens.
„Ich gehe für jeden einzelnen Geschäftsbereich von Wachstums-Potenzialen aus – von den bestehenden Filialen über unser Service-Center in Essen bis hin zum eCommerce mit karstadt.de“, so Fanderl.
Bereits im laufenden Jahr investiere das Unternehmen zudem in umfassende Modernisierungen von Kaufhäusern.
Karstadt betreibt noch 79 Warenhäuser mit knapp 14.000 Mitarbeitern.

Ziel dabei sei ein zunehmend auf die örtlichen Bedürfnisse ausgerichtetes Sortiment.
„Wir denken, dass lokale Marktplätze das am stärksten wachsende Zukunftsformat sind“, so Fanderl in einem Schreiben an die Mitarbeiter, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Warenhauskette über die Unterzeichnung eines langfristigen Mietvertrags für die Unternehmenszentrale in Essen berichtet.
Zuvor hatte Karstadt mitgeteilt, dass die Geschäfte besser laufen als gedacht.
Der Konzern habe seine Erwartungen für das restliche Geschäftsjahr nach oben korrigiert, so Karstadt-Vertriebschef Thomas Wanke. Karstadt habe eine echte Chance, „die Kunden zurück zu gewinnen, die wir in den Jahren bis 2014 verloren hatten“, hatte der Vertriebschef betont.


 
Karstadt-Eigentümer kauft Online-Modediscounter !

Der Karstadt-Eigentümer Signa Retail will nun auch im Online-Handel mit Textilien eine stärkere Rolle spielen.
Das österreichische Unternehmen übernimmt deshalb das insolvente Online-Modeportal dress-for-less, wie es am Montag mitteilte.

Karstadt-Chef und Signa-Retail-Geschäftsführer Stephan Fanderl betonte, für Signa sei die Übernahme "ein wichtiger Schritt hin zu einer Einzelhandelsgruppe, die sowohl stationär, als auch online stark aufgestellt ist".
Erst im April hatte Signa die Mehrheit Sportartikelportal Outfitter erworben.
Der "Spiegel" hatte am Wochenende zuerst über die Übernahme berichtet.


 
Einigung mit Verdi: Karstadt bezahlt wieder nach Tarif !

Der lange Zeit kriselnde Warenhauskonzern Karstadt hat sich mit der Gewerkschaft Verdi geeinigt.
Damit ist eine Rückkehr in die Tarifbindung verknüpft, die Karstadt 2013 verlassen hatte.

Zu der Einigung gehöre außerdem eine Standort- und Beschäftigungsgarantie für alle 78 Filialen bis Frühjahr 2021 und damit für mehr als 15.000 Beschäftigte, teilte Verdi am Abend mit.
Weitere Punkte beträfen die Zahlung von Weihnachts- und Urlaubsgeld und Regelungen zu künftigen Entgeltsteigerungen.
Der endgültige Text des neuen Tarifvertrages solle in den nächsten Wochen ausformuliert werden

"Es ist gut, dass die Tarifbindung wieder hergestellt wird", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Auch Karstadt-Arbeitsdirektor Miguel Müllenbach zeigte sich zufrieden: "Wichtig ist, dass nun sowohl Klarheit für unsere Mitarbeiter über unseren Tarifweg besteht, als auch diese Vereinbarung auf tariflicher Ebene die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Karstadt berücksichtigt."

Warenhauskette verbessert Situation langsam
Karstadt will aus den roten Zahlen kommen.
"Wir sind auf einem sehr guten Weg zur endgültigen Gesundung", hatte Karstadt-Chef Stephan Fanderl der Tageszeitung "Welt" vor rund zwei Wochen gesagt.
Das operative Ergebnis (Ebitda) habe sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 (zum 30. September) auf 50 Millionen Euro vervierfacht.

Im laufenden Geschäftsjahr werde Karstadt beim Gewinn vor Steuern einen zweistelligen Millionenertrag erzielen.
Zudem zeigte sich der Manager optimistisch für das wichtige Weihnachtsgeschäft, in dem Einzelhändler in der Regel den Löwenanteil ihres Gewinns einfahren.


 
Städtebund besorgt: Wollen Kaufhof und Karstadt fusionieren ?

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund ist über einen möglichen Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt alarmiert.
Ein Sprecher fürchtet um die Innenstädte.

Städtebauexperte Norbert Portz sagte der "Welt am Sonntag", ein Zusammenschluss sei eine "Riesengefahr".
"Damit droht ein großer Brocken aus dem Mosaik des Innenstadtbilds herauszubrechen".

Karstadt-Eigentümer René Benko hatte dem kanadischen Kaufhof-Mutterkonzern HBC Anfang November ein Übernahmeangebot von schätzungsweise drei Milliarden Euro gemacht.
HBC sprach in einer Börsenmitteilung von einem nicht bindenden Angebot, dessen Finanzierung nicht belegt sei.

Für den Fall eines Zusammenschlusses ist für Wissenschaftler Jörg Funder jedes zweite der knapp 180 Häuser von Kaufhof und Karstadt vom Aus bedroht.
Neue attraktive Nutzer zu finden, sei schwierig bis unmöglich, und es nützt auch nichts, wenn Billigläden einziehen.

Funder lehrt als Professor am Institut für Internationales Handelsmanagement in Worms.


 
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