Corona - Infos: In und Ausland !

Diese verschärften Corona-Regeln gelten im Dezember !

Kanzlerin Merkel hat sich mit den Ministerpräsidenten auf schärfere Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für Dezember geeinigt.
Besonders Einzelhandel und Schulen sind betroffen.

Erneut haben die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verhandelt, nun gibt es neue Beschlüsse.
Schon vor den Beratungen am Mittwoch gab es Streit darüber, wie streng die Maßnahmen ausfallen sollen, aber auch über mögliche Lockerungen über die Feiertage im Dezember.
Einigkeit herrschte hingegen in dem Punkt, den Teil-Lockdown über Ende November hinaus zu verlängern.

Diese Punkte wurden nun beschlossen:

1. Lockdown Light
Der Teil-Lockdown wird bis 20. Dezember verlängert; auch Theater und Kinos bleiben zu, anders als von den Ländern gefordert.
Zu Weihnachten soll es dann einige Lockerungen geben, andere Einschränkungen sollen bis Ende des Jahres gelten.

2. Weihnachten und Silvester
Die Kontaktbeschränkungen werden von 1. Dezember an verschärft (nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten) – mit Lockerungen über die Feiertage: Vom 23. Dezember an sollen Treffen "im engsten Familien- oder Freundeskreis" möglich sein, und zwar bis maximal zehn Personen insgesamt.
Dazugehörige Kinder bis 14 Jahre sollen hiervon ausgenommen sein.

Die Weihnachtsferien sollen in diesem Jahr fast überall in Deutschland gleichzeitig am 19. Dezember beginnen.
In den meisten übrigen Bundesländern stand dieser Termin schon lange vor Corona als Ferienstart fest.
Der 19. Dezember ist der Samstag vor Heiligabend, der in diesem Jahr auf einen Donnerstag fällt.
Bis auf Bremen und Thüringen sollen die Ferien nun überall an diesem Tag beginnen.
Die beiden Länder behalten sich laut Beschluss vom Mittwoch "eine länderindividuelle Regelung hinsichtlich des Ferienbeginns" vor.

3. Kontaktbeschränkungen
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt.
Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung.

4. Neuer Corona-Grenzwert
Bund und Länder haben sich auf Verschärfungen für Gebiete mit besonders hohen Corona-Zahlen geeinigt: Ab einer Inzidenz von 200 sollen zusätzliche strenge Maßnahmen in Kraft treten.
Dazu zählen Regelungen im Bereich der Schulen und des Einzelhandels sowie weitergehende Kontaktbeschränkungen.

5. Schulen
Ein großflächiges Umschwenken auf sogenannten Wechselunterricht ist in Deutschland trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen nicht geplant.
Merkel und die Ministerpräsidenten vereinbarten, dass über abwechselnden Unterricht in geteilten Gruppen zu Hause und in der Schule weiterhin vor Ort entschieden wird, abhängig von den regionalen Corona-Zahlen.

In einem gemeinsamen Beschlusspapier von Bund und Ländern heißt es, "weitergehende Maßnahmen für die Unterrichtsgestaltung" sollten "schulspezifisch" umgesetzt werden, bei einem Infektionsgeschehen mit einer Inzidenz oberhalb von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern pro Woche.
Sogenannter "Hybridunterricht" wird auch nicht verpflichtend, sondern nur als Beispiel für etwaige Zusatzmaßnahmen genannt.
Zudem sollen solche Maßnahmen auf Schüler ab der 8. Klasse - ausgenommen der Abschlussklassen - beschränkt bleiben.

Vereinbart wurde auch eine Maskenpflicht im Unterricht ab der 7. Klasse, ebenfalls abhängig von den regionalen Corona-Zahlen.
Als unscharfe Grenze werden hier im Papier "deutlich mehr" als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner genannt.
Allerdings gilt in den meisten Bundesländern längst eine Maskenpflicht im Unterricht und zwar schon ab der 5. Klasse, in Bayern sogar an Grundschulen.
Keine flächendeckende Maskenpflicht im Unterricht gab es zuletzt nur noch in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.

6. Einzelhandel
In Geschäften ist künftig ein Kunde pro 20 Quadratmeter gestattet ab einer Gesamtfläche von 800 Quadratmetern.
Bislang gilt die Regel ein Kunde auf zehn Quadratmetern; für kleinere Geschäfte bleibt diese Regel bestehen.

7. Mund- und Nasenschutz
Die Maskenpflicht im Einzelhandel gilt künftig auch vor Geschäften und auf Parkplätzen – ein Punkt für die Länder.

8. Gastronomie, Kultur, Freizeit
Freizeit- und Kultureinrichtungen und die Gastronomie bleiben dicht, zunächst bis zum 20. Dezember, am Ende wohl über den Jahreswechsel hinaus.

9. Böllerverbot
Privates Feuerwerk bleibt an sich erlaubt, soll aber auf belebten Straßen und Plätzen verboten werden.
Dadurch sollen größere Menschenansammlungen an Silvester vermieden werden.
Die genaue Ausgestaltung der Regel bleibt den Städten und Gemeinden überlassen, Bund und Länder wollen einen Verzicht auf Silvesterböller empfehlen.
Untersagt werden soll öffentliches Feuerwerk.

10. Skiurlaub
Bund und Länder wollen eine abgestimmte europäische Regelung erreichen, um Skitourismus bis zum 10. Januar zu unterbinden.
"Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene darauf hinzuwirken, dass bis zum 10. Januar Skitourismus nicht zugelassen wird", heißt es.

11. Corona-Tests
Es soll mehr Tests geben: Der Bund will schon Menschen mit Erkältungssymptomen einen Corona-Test ermöglichen, die Länder setzen verstärkt auf Antigen-Schnelltests, um Infektionsketten aufzudecken.

12. Stärkere Kontrollen
Der Bund will die Einhaltung der Corona-Regeln stärker kontrollieren, beispielsweise mit verdachtsunabhängigen Kontrollen.
Arbeitgeber sollen die Möglichkeit von Betriebsferien und mehr Homeoffice prüfen.

13. Deutsche Bahn
Bei der Deutschen Bahn sind in der Corona-Krise zusätzliche Maßnahmen geplant.
So soll die "Sitzplatzkapazität" deutlich erhöht werden, um noch mehr Abstand zwischen den Reisenden zu ermöglichen.
Als denkbar gilt es, mehr Züge einzusetzen.
Die Reservierbarkeit der Sitzplätze soll parallel dazu beschränkt werden.

Die Maskenkontrollen sollen weiter verstärkt werden, so dass täglich weit mehr Fernzüge kontrolliert werden können, hieß es.
Im Bahnverkehr solle Reisenden, die trotz Einschränkungen reisen müssten, ein zuverlässiges Angebot angeboten werden - mit der Möglichkeit, viel Abstand zu halten.

14. Bundesländer
Die Bundesländer können nach den Beschlüssen des Corona-Gipfels künftig abhängig von der Infektionslage entscheiden, ob sie Maßnahmen lockern oder verschärfen.

RKI: Todeszahlen auf Höchststand
Die Beratungen hatten am Mittwochnachmittag begonnen.
Am Morgen hatte das Robert Koch-Institut mehr als 18.500 Neuinfektionen gemeldet, gut tausend Fälle mehr als vor einer Woche.
Zudem ist mit 410 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus ein neuer Höchststand gemeldet worden.

Das Wachstum der Neuinfektionszahlen konnte seit Beginn des Teil-Lockdowns Anfang November zwar gestoppt werden, jedoch sinken sie nicht.
Als ein "Plateau" hat es Lothar Wieler, Chef des RKI, vorige Woche bezeichnet.


 
RKI-Zahlen am Donnerstag: Zahl der Neuinfektionen bleibt weiter hoch - viele Todesfälle !

Die Corona-Fallzahlen in Deutschland flachen nicht ab.
Erneut hat das RKI mehr als 22.000 Neuinfektionen gemeldet.
Es hat auch viele Todesfälle gegeben.


Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschlang binnen 24 Stunden lag am Donnerstag bei 22.268 und damit erneut fast auf dem Rekordniveau der letzten Woche.
Vor einer Woche hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 22.609 gelegen.
Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zudem 389 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet – am Vortag waren es 410.
Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg demnach auf 15.160.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 983.588 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland und schätzt, dass rund 676.100 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,87 (Vortag: 0,90).
Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch knapp 87 weitere Menschen anstecken.
Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.


 
Pressestimmen zum Corona-Paket: "So zerstört man Motivation, Existenzen und Innenstädte" !

Bund und Länder verschärfen die Corona-Regeln im Teil-Lockdown – doch es soll auch Ausnahmen für die Feiertage geben.
Genau an diesem Punkt gehen die Meinungen auseinander.


Seit Mittwochabend stehen die neuen und verschärften Corona-Maßnahmen fest.
Es gibt strengere Regeln für Geschäfte, auch die Maskenpflicht wurde ausgeweitet.
Für Schulen und Kontaktbeschränkungen haben Bund und Länder ebenfalls neue Maßnahmen bekannt gegeben.

Viele Kritiker äußern Bedenken – sei es wegen zu inkonsequenter oder zu laxer Regeln.
Auch die Presse hat sich mit deutlichen Worten geäußert:

"Frankfurter Allgemeine Zeitung":
"Wo ist der rote Faden durch die Pandemie?
Nicht einmal die Pandemie hat einen roten Faden.
Merkel und die Ministerpräsidenten stehen angesichts dieser Lage immer im Verdacht, selbst wenn sie noch so zielgerichtet und ausgewogen handeln, doch relativ wahllos zu entscheiden.
Die gelockerten Kontaktbeschränkungen über Weihnachten sind das beste Beispiel.
Wer bei Verstand ist, nimmt sie nicht in Anspruch.
Wer ein Herz hat, lässt es geschehen.
Viele Leute werden die weihnachtliche Großzügigkeit der Politik eher als Eingeständnis werten, dass Ausnahmen statthaft sind – und dann selbst entscheiden wollen, wann für sie Weihnachten ist."

"Rhein-Neckar-Zeitung":
"Je länger die Pandemie dauert, desto ungeduldiger scharren Veranstalter, Künstler, Wirtschaftstreibende, Solo-Selbstständige mit den Hufen: Lässt sich nicht ein bisschen etwas lockern?
Nein, es lässt sich nicht.
Schon die Ausnahmen zu Weihnachten, die sinnlose Gruppen-Knallerei an Silvester und das Offenhalten der Geschäfte – das alles birgt ein Risiko in sich.
Und wer das nicht glaubt, möge bitte nach Spanien, Italien, Frankreich blicken: Alles Länder, die für ihren Leichtsinn zahlen.
Der Preis wird in Menschenleben gerechnet."

"Süddeutsche Zeitung":
"Wenn wirklich jedes Restaurant und jedes Café schließen muss, unabhängig vom Hygienekonzept, so wirkt dies zerstörerisch.
Der Einkaufsbummel, den man nicht für einen Cappuccino unterbrechen kann, ist auf Dauer keiner.
So zerstört man Motivation, Existenzen und Innenstädte.
Der Meinungsfreiheit droht keine Gefahr, aber der Berufsfreiheit eine sehr große."

"t-online":
"Den Lockdown zu verlängern, ist deshalb logisch, aber eben auch das Mindeste.
Die Kontakte weiter einzuschränken auch.
Dass sich statt zehn Personen nun fünf treffen dürfen, Kinder- und Jugendliche bis 14 Jahren aber nicht mitgezählt werden – klingt das wirklich nach der entscheidenden Maßnahme?
Ohnehin hat ein Großteil der Deutschen sein Sozialleben doch seit Wochen massiv eingeschränkt.
Den meisten dürften "Verschärfungen" wie diese kaum auffallen."

"Handelsblatt":
"Im Zentrum aller politischen Statements stehen seit Tagen Weihnachten und Silvester.
Noch schöner wäre es, die Politik hätte sich in ihrem Maßnahmenkatalog auch so intensiv mit dem Lebensalltag in den Betrieben auseinandergesetzt.
Einen Appell hätte sich die Politik aber besser sparen sollen.
Er erzeugt nur weitere Unsicherheit und neue Diskussionen in den Betrieben.
Die Unternehmen gehen schon seit acht Monaten mit dem Thema verantwortungsvoll um."

"Kölner Stadt-Anzeiger":
"Am Ende ist zu hoffen, dass die Disziplin beim Masketragen und Abstandhalten sowie die Vernunft im Schulalltag, im Arbeitsleben und Privaten der Sehnsucht standhalten, endlich wieder Normalität zu leben.
An einem Tag, an dem die Zahl der Corona-Toten einen Rekordwert erreicht haben, sind die erweiterten Schutzmaßnahmen das Mindeste."


 
“Der Winter wird schwer, aber er wird enden“ - Kanzlerin Merkel zu den neuen Corona-Beschlüssen !


 
Ex-NRW-Verfassungsrichter: Weihnachtsregelung ist Verstoß !

Die Lockerungen der Corona-Schutzbestimmungen zu Weihnachten hält der frühere Präsident des NRW-Verfassungsgerichtshofs, Michael Bertrams, für einen Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip.

"Das darin verankerte Gebot eines rationalen, vernunftgeleiteten staatlichen Handelns hätte es nahelegen müssen, die ab dem 1. Dezember vorgesehene Kontaktbeschränkung auf fünf Personen aus zwei Haushalten für den ganzen Monat fortzuschreiben und damit die Gefahr eines weiteren, nicht mehr beherrschbaren Anstiegs der Infektionszahlen deutlich zu begrenzen", schreibt Bertrams im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag), wie die Zeitung am Donnerstagabend vorab berichtete.

Dass dies nicht geschehen sei, beruhe "ganz offensichtlich auf einem Übermaß an Emotionalität in der Entscheidungsfindung".

Bertrams kritisiert außerdem, dass die beschlossene Regelung "inhaltlich weitgehend unbestimmt" sei.
Wer dem engsten Familien- und Freundeskreis zuzurechnen sei, für den erweiterte Begegnungsmöglichkeiten an den Weihnachtsfeiertagen gelten, liege "weitgehend im Belieben der Beteiligten".
Damit entpuppe sich die Regelung "im Kern als ein diffuser Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung".

Im Zweifel dürften die Menschen die Erlaubnis eines weihnachtlichen Zusammenkommens "als Ausdruck einer großzügigen Öffnung für Begegnungen in der Zeit zwischen den Jahren verstehen".
Bertrams hält dies angesichts der Ansteckungsrisiken in der Corona-Pandemie für "ein fatales Signal".


 
Corona-Krise: Streit um Spaniens Feiertage - "Enorme Gefahr" !

Die Diskussion, wie in der Corona-Pandemie die Feiertage verbracht werden dürfen, kocht auch in Spanien hoch.
Nicht nur Weihnachten spielt dort eine Rolle.

In Spanien spitzt sich die Debatte um die Corona-Regeln für Weihnachten, Silvester und den im Land sehr wichtigen Dreikönigstag am 6. Januar zu.
Nachdem einige der insgesamt 17 Regionen einheitliche Bestimmungen für das ganze Land gefordert hatten, versprach die linke Zentralregierung eine baldige Lösung.
"Es wird keine 17 verschiedene Weihnachten geben", versprach Gesundheitsminister Salvador Illa am Donnerstag im Parlament in Madrid.
Bei einem Treffen mit den Regionalregierungen wolle man nächste Woche ein Abkommen erzielen, erklärte Illa.

Spanien hat Notstand ausgerufen
Im Rahmen des seit Ende Oktober und noch bis Mai geltenden Corona-Notstands soll – anders als im Frühjahr – jede der sogenannten Autonomen Gemeinschaften über die Maßnahmen entscheiden, die man zur Eindämmung der Pandemie ergreift.
Vor den Feiertagen fordern aber einige Regionen, darunter Andalusien und Kastilien-La Mancha, man dürfe nicht wieder die Fehler machen, den man in Sommer begangen habe, als man der Wirtschaft den Vorzug vor der Bekämpfung des Virus gegeben und die Maßnahmen zu schnell gelockert habe.

Der andalusische Regionalpräsident Juanma Moreno warnte vor einer "enormen Ansteckungsgefahr zu Weihnachten".
"Im Sommer wurde zu viel Party gemacht, und das ist uns teuer zu stehen gekommen", klagten derweil mehrere Regionalpolitiker unisono.
Es nutze für die Gesamtlage in Spanien nicht viel, in einigen Regionen sehr streng zu sein, während andere die Regeln lockern wollten.

Zehn Menschen sollen sich in einigen Regionen treffen dürfen
Einige Regionen wollen etwa auch während der Feiertage Versammlungen von maximal sechs Personen aus verschiedenen Haushalten zulassen.
Aber andere, wie Madrid, Katalonien und Murcia, erwägen eine Erhöhung dieser Zahl auf zehn.
Madrid will zudem den Beginn der nächtlichen Ausgangssperre von Mitternacht auf 01.30 Uhr verschieben.
Der größte Streitpunkt ist aber die regionale Abriegelung, die Madrid, Katalonien, Extremadura und andere Regionen unter allen Umständen vermeiden wollen.

Es wird befürchtet, dass die Entspannung der Lage in Spanien Viele zu Nachlässigkeit verführen kann.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel innerhalb von zwei Wochen von 233,12 auf 124,54.
Zum Vergleich: In Deutschland betrug dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts 137,8.


 
Impfzentren im Visier: BKA warnt vor Anschlägen durch Corona-Leugner !

Die Zulassung erster Corona-Impfstoffe steht kurz bevor, bundesweit werden eilig Impfstellen aufgebaut.
Nun aber warnt das BKA: Die Zentren wie auch Impfstoffhersteller könnten von Extremisten attackiert werden.

Impfstoffhersteller und Impfzentren könnten mögliche Ziele von Angriffen radikaler Corona-Leugner werden.
Davor warnt das Bundeskriminalamt (BKA) in einem internen Lagebild, wie "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichten.
Wegen der "hohen Dynamik und Emotionalität, die dem Themenkomplex Corona innewohnt" müsse von einer "abstrakten Gefährdung" für die genannten Einrichtungen ausgegangen werden, heißt es in dem Bericht.

Als ein denkbares Szenario wird ein Angriff auf ein Impfzentrum beschrieben, bei dem radikale Kritiker der Corona-Maßnahmen in die Einrichtung einzudringen versuchten, "um für ihren Protest besonders große mediale Aufmerksamkeit zu bekommen".
Auch ein Diebstahl gelagerter Impfstoffe durch Kriminelle, um diesen anschließend weiterzuverkaufen, wird für möglich, wenngleich sehr unwahrscheinlich gehalten.

Entwickler im Visier ausländischer Hacker?
Das BKA sieht in Forschungseinrichtungen und Produktionsanlagen für Impfstoffe zudem mögliche Ziele für Cyberangriffe.
"Insbesondere der möglicherweise bevorstehende Durchbruch bei der Impfstoffforschung kann ein verstärktes Interesse von staatlichen Angreifergruppierungen bedeuten", wird das Bundeskriminalamt zitiert.

Derzeit sind die Behörden in Deutschland fieberhaft damit beschäftigt, bundesweit Impfzentren aufzubauen.
Die Einrichtungen sollen sowohl als Impfstellen dienen wie auch die lokale Verteilung der Wirkstoffe organisieren.

Spahn fordert Amtshilfe der Bundeswehr an
Zur Vorbereitung der Impfstoffverteilung soll das Bundesgesundheitsministerium die Bundeswehr dringlich um logistische Hilfe gebeten haben, berichtet der "Spiegel" laut Vorabbericht.
Das Haus von Minister Jens Spahn (CDU) forderte demnach "Amtshilfe bei der sicheren Zwischenlagerung der Impfstoffe und Unterstützung bei der Verteilung an Impfzentren in verschiedenen Bundesländern" an.

Das Gesundheitsministerium habe Kasernen als Lagerstätten im Visier, um eine effektive Sicherung zu gewähren, wie es heißt.
Das hänge zum einen mit den großen Mengen an Impfdosen zusammen, die für Kriminelle interessant sein könnten.
Zum anderen hat das Ministerium wie auch das BKA Sorge vor Stör- oder Sabotageaktionen, schreibt der "Spiegel".
Deshalb sollten die Lagerorte geheim gehalten werden.

Die Bundeswehr geht den Angaben zufolge von einem Start der flächendeckenden Impfungen spätestens ab dem 20. Dezember aus.
Mit Blick auf die bevorstehende Impfkampagne, aber auch vor dem Hintergrund der teils akuten Engpässe im Gesundheitswesen stockte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer das Kontingent für Corona-Hilfseinsätze zuletzt von 5.000 auf 20.000 Soldaten auf.


Süddeutsche Zeitung:

Spiegel:
 
„Man hat uns betrogen“: Aus Furcht vor Reisewarnung - Türkei enthüllt viel zu spät die dramatischen Corona-Fallzahlen !

Monatelang veröffentlichte die Türkei geschönte Corona-Neuinfektionszahlen – wohl um internationalen Reisewarnungen zu entgehen.
Tatsächlich ist die Lage erschreckend.


Schon lange stand die Befürchtung im Raum, dass die Zahlen zu den Corona-Neuinfektionen in der Türkei nicht stimmen könnten.
Jetzt ist das wahre Ausmaß bekannt: Gesundheitsminister Fahrettin Koca erklärte laut Medienberichten bei einer Pressekonferenz, dass allein am Donnerstag (26. November) mehr als 29.000 Neuinfektionen gemeldet wurden.
Am Vortag waren es 28.351.
Die Betten in einigen Krankenhäusern würden langsam rar werden, so das erschreckende Geständnis.
Damit täuschte die Regierung nicht nur internationale Touristen*, sondern auch Einheimische.

Riesige Differenz: Corona-Zahlen in der Türkei weit höher als gedacht
Wie groß die Differenz ist, zeigt sich an den zuletzt an das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) gemeldeten Neuinfektionszahlen: Hier ist nur von knapp 7.000 Fällen pro Tag die Rede.
In Wahrheit sind sie aber viermal so hoch.
In Deutschland sind es aktuell um die 22.000.

Am 29. Juli habe Koca nach eigenen Aussagen damit begonnen, die Corona-Infektionszahlen anzupassen.
Fortan meldete er nicht mehr die Gesamtheit der positiv getesteten, sondern nur noch diejenigen, die tatsächlich Symptome entwickelten und einer Behandlung bedurften.
Auf diese Weise wurden allein bis Ende Oktober etwa 350.000 Corona-Infektionen verschwiegen, wie der Spiegel unter Berufung auf Schätzungen der türkischen Ärztekammer schrieb.
Als Grund für sein Vorgehen nannte der Gesundheitsminister demnach „nationale Interessen“.

Spätestens als Koca vor einigen Wochen in einem Interview mit der Zeitung Habertürk von circa 100.000 PCR-Tests am Tag erzählte, von denen 10 Prozent positiv ausfallen würden, war klar, dass mit den Zahlen etwas nicht stimmen konnte.
Schließlich hätten dann mindestens 10.000 Neuinfektionen gemeldet werden müssen – offiziell waren es aber damals nur um die 1.400.
Kurz darauf forderte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO die Regierung dazu auf, die korrekten Infektionszahlen bereitzustellen.
Trotzdem dauerte es noch immerhin vier Wochen, bis man dieser Bitte nachkam.

Türkei entgeht mit geschönten Corona-Zahlen internationalen Reisewarnungen
Schon am vergangenen Freitag (20. November) sprach die türkische Regierung einen Teil-Lockdown aus und verriet somit indirekt die prekäre Lage.
Seither sind Restaurants und Cafés geschlossen.
An den Wochenenden gilt von Freitag um 20 Uhr bis Sonntag um 10 Uhr vormittags eine generelle Ausgangssperre.

Der prominente Journalist Ismail Yilmaz klagte laut Tagesspiegel beim Fernsehsender Habertürk an: „Man hat uns betrogen.“
Seiner Meinung nach habe die Regierung die Bürger angelogen, um die Urlaubssaison zu retten und die Wirtschaft vor den Folgen von Ausgangssperren zu verschonen.
Mittlerweile wurden jedoch zahlreiche Reisewarnungen auf die Urlaubsregionen der Türkei ausgeweitet.
Vonseiten des Auswärtigen Amts zählen sie seit Ende Oktober zu den Risikogebieten.


 
Corona-Impfstoff von Biontech hat Nebenwirkungen: Das ist bekannt !

Schon bald könnte ein Wirkstoff gegen Corona zu Verfügung stehen. Biontech und Pfizer haben vergangene Woche einen Antrag für eine Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffes gestellt.
Doch hat der potentielle Impfstoff Nebenwirkungen?


Ein Corona-Impfstoff der Firma Biontech kommt auf den Markt.
Der Wirkstoff soll einen bis zu 95-prozentigen Schutz vor Covid-19 gewähren.
Obwohl der Impfstoff als gut verträglich gilt, gibt es trotzdem kleine bis moderate Nebenwirkungen.

Der lang erwartete Corona-Impfstoff könnte schon bald für die breite Masse verfügbar sein: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmariese Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragt.
Das bestätigte Pfizer bereits am Freitag (20. November 2020) bei Twitter.

Anträge auf eine Zulassung für Europa und weitere Regionen seien in Vorbereitung, hatten die Firmen vorher mitgeteilt.
"Wir können innerhalb von Stunden liefern, wenn wir eine Genehmigung erhalten sollten", sagte eine Sprecherin von Biontech in Mainz.
Falls der Wirkstoff zugelassen werde, könnten besonders gefährdete Menschen in den USA Mitte bis Ende Dezember mit dem Impfstoff versorgt werden.
Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin sprach von einem "entscheidenden Schritt, um unseren Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich der Weltbevölkerung zur Verfügung zu stellen".

Ziel sei die schnelle globale Verteilung des Impfstoffs.
"Als Unternehmen mit Sitz in Deutschland im Herzen Europas" sei der enge Kontakt mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für Biontech von besonderer Bedeutung.

Impfstoff bietet 95-prozentigen Schutz: Gibt es Nebenwirkungen?
Biontech und Pfizer sind die ersten westlichen Hersteller, die vielversprechende Studienergebnisse veröffentlicht haben und den Weg für eine Notfallzulassung bei der FDA gehen.
Für den Impfstoff mit der Bezeichnung BNT162b2 ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet.

Auf twitter erklärte Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, worin der eigentliche Unterschied zu einem 90-prozentigen Impfstoff bestehe: "Ich halbiere damit der Zahl der Erkrankten unter den Geimpften".
Er bezeichnet den Wirkstoff als "Champions League" unter den Impfstoffen.
Aber auch wenn der Impfstoff großen Zuspruch erfährt, so stellen sich doch viele die Frage: Gibt es Nebenwirkungen und wenn ja, welche?
Im Allgemeinen sei der Wirkstoff gut verträglich, so Biontech.

Es seien lediglich leichte bis moderate Nebenwirkungen aufgetreten, die allerdings schnell wieder abgeklungen seien, zitiert RTL Biontech auf seiner Website.

Bei mehr als zwei Prozent der Probanden hätten sich allerdings schwere Nebenwirkungen gezeigt, heißt es weiter.
3,8 Prozent der Probanden litten demnach unter Müdigkeit und Erschöpfung, zwei Prozent klagten über Kopfschmerzen.
Diese seien vor allem nach der zweiten Impfdosis aufgetreten.

Biontech stellt Antrag für Notfallzulassung für Impfstoff: "Besondere Dringlichkeit"
Die FDA muss den Antrag nach der Einreichung erst prüfen.
Wie lange das dauern könnte, war zunächst unklar.
US-Experten zeigten sich aber zuversichtlich, dass es noch vor Jahresende ein Ergebnis der Prüfung geben könnte.
Für Corona-Impfstoffe gilt wegen der besonderen Dringlichkeit ein beschleunigter Zulassungsprozess.

Das Präparat ist ein sogenannter mRNA-Impfstoff, der auf einem neuen Mechanismus basiert.
Er enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt - in diesem Fall das Oberflächenprotein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringt.
Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

Ein Vorteil von mRNA-Impfstoffen ist, dass sie wesentlich schneller als konventionelle Impfstoffe produziert werden können.
Der Impfstoff muss jedoch bei minus 70 Grad gelagert werden.
Pfizer habe große Erfahrungen darin, Impfstoffe gekühlt zu lagern und zu transportieren und verfüge bereits über eine entsprechende weltweite Infrastruktur, teilten die Unternehmen mit.

Impfstoff auf dem Markt: Diese Menschen sollen zuerst eine Impfung erhalten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat kürzlich erklärt, er erwarte einen zügigen Zulassungsprozess.
Zugleich kündigte er eine umfangreiche Informationskampagne zur Corona-Impfung an.
Zuerst sollen Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen, Ärzte und Pflegekräfte, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher geimpft werden - entsprechend der Empfehlungen des Deutschen Ethikrats, der Wissenschaftsakademie Leopoldina und der Ständigen Impfkommission.


 
Kein Studien-Teilnehmer über 55: Astrazeneca-Impfstoff muss überprüft werden !

Wie wirksam ist der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wirklich?
Bisherige Studiendaten versprechen einen 70-prozentigen Schutz.
Doch die Methodik hinter der Berechnung dieses Wertes wirft Fragen auf.
Für die britische Regierung entsteht dadurch nun Handlungsbedarf.


Die Impfstoff-Ergebnisse des Pharmakonzerns Astrazeneca werden im Auftrag der britischen Regierung geprüft.
Dies sei ein "erster bedeutender Schritt bei der Zulassung des Vakzins, wenn er die Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsstandards erfüllt", teilte das Gesundheitsministerium in London mit.
Die Prüfung soll von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel durchgeführt werden.

Zuvor waren Zweifel am Design der klinischen Studien und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen.
Der schwedisch-britische Konzern plant daher zusätzliche Untersuchungen.
Sie sollen die Daten "bereits vorhandener Studien ergänzen", teilte eine Sprecherin von Astrazeneca in London mit, ohne Details zu nennen.

Der mit der Universität Oxford entwickelte Impfstoff soll nach den bisherigen Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten.
Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit dem Konzern zufolge womöglich noch deutlich höher liegen.
Berücksichtigt wurden Daten einer kombinierten Phase-II/III-Studie, bei der die Versuchspersonen zuerst eine halbe Dosis des Impfstoffs und einen Monat später eine weitere volle Dosis erhielten.
Die Effektivität lag den Angaben zufolge hier bei 90 Prozent.
Zum anderen wurden Ergebnisse einer Phase-III-Studie berücksichtigt, bei der Probanden zwei volle Dosen bekamen.
Die bisher errechnete Effektivität lag bei 62 Prozent.

Zusammengenommen ergibt sich dem Konzern zufolge eine Wirksamkeit von 70 Prozent.
Kritiker bemängelten die Berechnungen der Wirksamkeit auf diese Weise, da unterschiedliche Dosen gegeben worden waren.
US-Forscher monierten zudem, dass in der Studie, die zu einem hohen Impferfolg von 90 Prozent führte, kein Teilnehmer älter als 55 Jahre war.

Doch gerade Senioren gelten als besonders gefährdete Gruppe.
Ein großer Vorteil des Impfstoffs: Er kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden.

Konkurrenzprodukte wirken bislang besser
"Wir haben die Aufsichtsbehörde formell gebeten, den Impfstoff zu bewerten, die Daten zu verstehen und festzustellen, ob er den strengen Sicherheitsstandards entspricht", teilte Gesundheitsminister Matt Hancock mit.
"Wir arbeiten unermüdlich daran, in der bestmöglichen Lage zu sein, einen Impfstoff bereitzustellen, sobald er von der unabhängigen Aufsichtsbehörde MHRA genehmigt wird."

Anders als die vielversprechenden Vakzine der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen.
Die Wirksamkeit der Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna liegt für Doppelimpfungen nach vorläufigen Daten bei rund 95 Prozent.

Der von Astrazeneca eingesetzte Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen.
Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.
Das Mittel soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Insgesamt haben weltweit Länder bereits Milliarden Dosen bei Astrazeneca geordert.


 
Hamburg & Schleswig-Holstein: Neue Corona-Regeln im Norden gelten ab heute !

Kiel - Von heute an gilt in Schleswig-Holstein eine neue Corona-Landesverordnung. Nagel-, Kosmetik- sowie Massagestudios dürfen unter Hygieneauflagen wieder ihre Dienste anbieten.
Möglich ist auch der Besuch von Außenbereichen in Tierparks, Zoos und Wildparks.

Die Landesregierung weitet aber die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aus.
Sie muss beispielsweise auch in Bahnhöfen und auf Bahnhofsvorplätzen und an Haltestellen getragen werden.
Die Zehn-Personen-Kontaktregel gilt aber einschließlich Weihnachten und Silvester weiter.


 
Stand 30.11.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Berliner Kliniken melden Intensivbetten-Notstand !



Quelle: ntv Nachrichten
 
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