Corona - Infos: In und Ausland !

Merkel trifft Länderchefs: Erste Beschlüsse des Corona-Gipfels sickern durch !

Seit dem frühen Nachmittag berät Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder über neue Corona-Regeln.
Erste neue Maßnahmen stehen nun fest.

Wegen der stark steigenden Corona-Infektionen sind die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin zusammengekommen.
Die angespannte Lage nahm die Regierungschefin zum Anlass, die Länderchefs erstmals seit Juni wieder zum persönlichen Treffen ins Kanzleramt zu bitten.

Am späten Abend will die Kanzlerin zusammen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller über die neuen Maßnahmen informieren.
Derzeit laufen die Beratungen noch.

Folgende Beschlüsse sind bislang durchgesickert:

In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll die Maskenpflicht erweitert werden.
Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.

Ab einem Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche soll künftig generell eine Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie gelten.

In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen.
Und sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen.

Bei stark steigenden Neuinfektionen werden private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt.
Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.


 
Niederlande: Corona-Drama - Notaufnahmen in Krankenhäusern zeitweise geschlossen !

Es ist das Horror-Szenario, das Deutschland mit allen Kräften vermeiden will: Durch die Verbreitung des Coronavirus ist die Gesundheitsversorgung in den Niederlanden gefährdet.
In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag mussten die Notaufnahmen von Krankenhäusern bereits zeitweilig geschlossen werden, wie der Leiter des Netzwerkes Akute medizinische Versorgung, Ernst Kuipers, am Mittwoch dem Parlament in Den Haag mitteilte.

Weil alle Betten belegt waren und zu wenig Personal zur Verfügung stand, mussten Erste-Hilfe-Abteilungen für mehrere Stunden schließen und Krankenwagen Patienten in andere Krankenhäuser oder Städte bringen.

In Krankenhäusern und auf Intensivstationen in den Niederlanden nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten indes schnell zu.
Die Regierung verschärfte die Maßnahmen und verhängte einen "Teil-Lockdown".

Trotz der neuen Corona-Maßnahmen rechnen die Krankenhäuser damit, dass bis November im günstigsten Fall 40 Prozent der regulären Versorgung gestrichen werden müsse.
Sollten die Maßnahmen nicht greifen, wird im schlimmsten Fall mit einer Reduzierung von 75 Prozent gerechnet.
"Dann bleibt neben der Covid-19-Pflege nur noch die Erste Hilfe übrig", sagte Kuipers.

Die Situation sei im Vergleich zur ersten Welle "düsterer".
Krankenhäuser strichen bereits Hunderte von Operationen und hätten zahlreiche Behandlungen abgesagt.

In der vergangenen Woche waren in den Niederlanden fast 44 000 Neuinfektionen registriert worden - 60 Prozent mehr als in der Vorwoche und 252 pro 100 000 Einwohner.


 
Senat berät am Mittwoch nicht mehr über Corona-Soforthilfe !

Der Berliner Senat berät am Mittwochabend nicht mehr über neue Soforthilfen für Gastronomen und mögliche andere Maßnahmen in der Corona-Krise.
Grund sei die lange Dauer des Treffens von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder in Berlin, hieß es aus der Senatskanzlei.

Das Treffen im Kanzleramt hatte gegen 14.00 Uhr begonnen und dauerte am Abend an.
Nun will sich der Senat voraussichtlich am Donnerstag zusammenschalten, wie es weiter hieß.

Ursprünglich wollte der Senat am Abend grünes Licht geben für einen Mietzuschuss von bis zu 3000 Euro für Berliner Gastronomen, die wegen der nächtlichen Sperrstunde zur Eindämmung der Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind.


 
Ministerpräsident Söder: "Lage wird jeden Tag ernster" !

Die bayerische Regierung hat strengere Corona-Regeln für ihr Bundesland beschlossen.
Ministerpräsident Söder sagt, er bezweifle, dass die in Berlin beschlossenen Maßnahmen ausreichen.

Wegen der stark ansteigenden Corona-Fallzahlen sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine täglich wachsende Gefahr für einen zweiten Lockdown.
"Die Lage ist leider ernst, und sie wird jeden Tag ernster", sagte er am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.
Sein Kabinett beschloss zudem, strengere Regeln als beim Bund-Länder-Treffen beschlossen einzuführen.

In Bayern gilt: Wenn die Zahl der Neuinfektionen in Regionen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreichen, gelte künftig eine Maskenpflicht auch in Grundschulen, sagt er.
Die Sperrstunde muss dann von 23 auf 22 Uhr vorverlegt werden.
Auch bei privaten Treffen würden die Regeln zumindest für die kommenden vier Wochen verschärft: In betroffenen Regionen dürfen sich dann im privaten Bereich laut Söder nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten treffen.

Söder hält Weihnachtsmärkte für möglich
Bayerns Ministerpräsident hält trotz steigender Corona-Infektionszahlen Weihnachtsmärkte in eingeschränkter Form grundsätzlich für möglich.
Bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sei die Wahrscheinlichkeit allerdings gering, schränkte er am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München ein.
"Aber: Möglich ist es".
Sein Stellvertreter und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte: "Wenn wir entsprechende Konzepte haben und die Zahlen uns nicht davongaloppieren, halte ich es für durchaus möglich und durchführbar".
Weihnachtsmärkte wären auch für die öffentliche Seele gut und wichtig.

Die Situation werde wöchentlich neu bewertet, sagt Söder.
Auch wenn es keinen Grund zur Panik gebe, sei die Situation sogar deutlich komplexer als im vergangenen Frühjahr.
Denn jetzt stehe der Winter vor der Tür, und zugleich "explodieren die Zahlen in ganz Europa".

Söder sagte weiter, dass sich Bayern auf Anfrage aus Tschechien bereit erklärt habe, Intensivpatienten aufzunehmen.
Landesweit sei die Auslastung bei den Intensivbetten bereits bei mehr als 40 Prozent.
Er betonte, die Staatsregierung werde alles tun, um einen Lockdown zu verhindern.
Ob jedoch die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Berlin dafür ausreichten, sei zu bezweifeln.


 
Stand 15.10.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Intensivfälle verdreifachen sich innerhalb eines Monats !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Maskenpflicht, Private Feiern, Sperrstunde: Das sind die verschärften Regeln für die Corona-Hotspots !

Aus Sorge vor einer unkontrollierbaren Ausbreitung der Corona-Pandemie mit unabsehbaren Folgen für Bürger und Wirtschaft verschärfen Bund und Länder die Gegenmaßnahmen in Hotspots.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten verständigten sich am Mittwoch auf einheitliche Regeln für Städte und Regionen mit hohen Infektionszahlen.
Dazu gehören eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie.

Merkel war mit den Beschlüssen jedoch unzufrieden und kritisierte sie massiv.
„Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden“, sagte die CDU-Politikerin nach übereinstimmenden Angaben von Teilnehmern am Mittwochabend während der Sitzung.
Mit den nun festgelegten Maßnahmen würden Bund und Länder in zwei Wochen eben wieder hier sitzen.
„Es reicht einfach nicht, was wir hier machen.“
Die Grundstimmung sei, dass sich jedes Land ein kleines Schlupfloch suche.
„Das ist das, was mich bekümmert.
Und die Liste der Gesundheitsämter, die es nicht schafft, wird immer länger.“

Konkret vereinbarten die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten nach dpa-Informationen aus Teilnehmerkreisen dieses:

MASKENPFLICHT:
In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll die Maskenpflicht erweitert werden.
Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.

PRIVATE FEIERN:
In Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen werden private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt.
Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN:
Übersteigen die Neuinfektionen den 50er Wert dürfen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen.
Sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, wird dies auf bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände verringert.

SPERRSTUNDE:
Ebenfalls bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen soll eine Sperrstunde um 23 Uhr für die Gastronomie verhängt werden.
Bars und Clubs sollen geschlossen werden.

BEHERBERGUNGSVERBOTE:
Die Beherbergungsverbote für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten waren vor den Beratungen am umstrittensten.
Bund und Länder fanden auch im Kanzleramt keine Einigung und vertagten das Thema erst einmal bis zum 8. November.
Bis dahin soll diese Maßnahme auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Dem Vernehmen nach wollen Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hamburg zunächst bei der Regelung bleiben, dagegen sollen sie in Sachsen und im Saarland schon bald kippen.
In Bayern ist es wohl noch offen.
Über das weitere Vorgehen solle am Donnerstag in einer Kabinettssitzung entschieden werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur.

Die meisten Bundesländer hatten am vergangenen Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.
Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten waren erstmals seit Juni wieder persönlich zusammengekommen und berieten nicht nur per Videokonferenz.
Das Treffen stand unter dem Eindruck massiv steigender Infektionszahlen in Deutschland und zum Teil noch dramatischerer Entwicklungen bei vielen europäischen Nachbarn.
Hierzulande wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag aktuell 6638 Neuinfektionen gemeldet - so viele wie nie zuvor.

Der Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Michael Meyer-Hermann, warnte bei dem Treffen eindringlich vor einem Kontrollverlust bei den Infektionen.
Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwölf, um das Schiff noch zu drehen, sagte er laut Teilnehmern im Kanzleramt.
Deutschland stehe an der Schwelle zu einem exponentiellen Wachstum.
Zur Verdeutlichung zeigte der Wissenschaftler eine Simulation, wie sich das Infektionsgeschehen ohne ein Gegensteuern der Politik entwickeln würde.

Merkel forderte die Länder in der Sitzung zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung im Kampf gegen das Virus auf.
„Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr“, sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) warnte demnach: Wenn wir nichts spürbar beschließen, ist der nächste Lockdown unvermeidlich.
Wir sind von Hochrisikogebieten umgeben in Deutschland.
Das Gefährdungspotenzial ist riesig.

Regierungssprecher Steffen Seibert war von schwierigen Verhandlungen ausgegangen: „Einheitlichkeit ist wünschenswert.
Aber Einheitlichkeit ist auch kein Selbstzweck, und es ist nicht gesichert, dass alle Teilnehmer heute zu gleichen Überzeugungen kommen“, sagte er.

Wirtschaft, Ökonomen und Kommunen machten vor den Beratungen Druck auf Bund und Länder, ihr Vorgehen besser zu koordinieren und zu vereinheitlichen - insbesondere bei den Beherbergungsverboten.
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft warnte vor einem zweiten Lockdown der Branche durch die Hintertür.
Notwendig seien „weniger Aktionismus, mehr Augenmaß und ein Ende der Stigmatisierung des Reisens“, sagte Verbandspräsident Michael Frenzel.
„Die Tourismusbranche und ihre Gäste brauchen endlich verlässliche, verständliche und vor allem verhältnismäßige Regelungen.“

Auch führende Ökonomen verlangten mehr Einheitlichkeit.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem „Handelsblatt“, dass der Schutz von Gesundheit und Wirtschaft ein „hohes Vertrauen der großen Mehrheit der Menschen“ brauche.
„Dies erfordert Regeln, die nachvollziehbar und zu einem gewissen Maße damit auch einheitlich sind.“

Unterdessen plant Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) weitere Hilfen für besonders hart von Corona-Maßnahmen getroffene Unternehmen.
Die bisher bis zum Jahresende laufenden Überbrückungshilfen sollen um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden.
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland war im zweiten Quartal eingebrochen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gab am Mittwoch in Berlin bekannt, dass die neue Corona-Testverordnung an diesem Donnerstag in Kraft treten werde.
Corona-Tests sollen damit künftig stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden - weniger auf Reiserückkehrer.


 
Nächste Großstadt ist Risikogebiet !

Neues Risikogebiet - Nürnberg verschäft Corona-Regeln.

Corona hat Bayern fest im Griff: Nun hat Nürnberg hat den kritischen Warnwert für Neuinfektionen überschritten.
Damit gelten nun verschärfte Regeln für die Bürger.

Am Freitag hat Nürnberg die Schwelle zum Corona-Risikogebiet überschritten.
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sei am Freitag auf 51,9 gestiegen, teilte das städtische Gesundheitsamt mit.
Damit liegt sie über dem Wert von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen.
Jetzt gibt es neue Maßnahmen, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie einzudämmen.

Welche Regeln gelten ab Samstag?
Die Maskenpflicht gilt auch im Freien.
In den Fußgängerzonen der Altstadt, von der Burg bis zum Hauptbahnhof muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.
Im Unterricht müssen nun auch Grundschüler eine Maske tragen.

Für die Gastronomie wurde eine Sperrstunde ab 22 Uhr beschlossen.
Außerdem gilt dann auf öffentlichen Plätzen in der Stadt ein Alkoholverbot.
Auch der Verkauf an Tankstellen und Kiosken ist verboten.

An privaten Feiern dürfen sowohl in öffentlichen als auch in privaten Räumen nur noch maximal fünf Personen oder zwei Hausstände teilnehmen.

Außerdem wird das Gesundheitsamt der Stadt am Montag von der Bundeswehr unterstützt.
20 Mitglieder sollen aushelfen.
Desweiteren sollen Ärzte im Ruhestand mobilisiert werden.

Zahlen steigen stetig
Insgesamt zählt Nürnberg bisher 2.577 Infektionen, das sind 63 mehr als am Vortag.
398 Menschen befänden sich aktuell in Quarantäne.
Die Zahl der in Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen in Nürnberg beträgt 58.

Auf den Intensivstationen der Nürnberger Krankenhäuser werden den Angaben zufolge derzeit sechs Patienten beatmet.
28 an Covid-19 Erkrankte würden auf Normalstationen behandelt.

Nach Augsburg und München ist Nürnberg die dritte Großstadt in Bayern, die zum Risikogebiet wird.


 
Stand 17.10.2020: Nutzerfragen zur Corona-Krise - Zweite Corona-Welle rollt über Europa !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Österreich verschärft Corona-Maßnahmen deutlich !

Wie viele europäische Länder verzeichnet Österreich neue Rekordwerte bei den Corona-Infektionen.
Bund und Länder haben sich jetzt auf neue Regeln geeinigt, die die Ausbreitung der Pandemie verhindern sollen.

Österreich verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.
Dazu gehörten Obergrenzen von sechs Personen bei privaten Zusammenkünften in Gebäuden und von zwölf Menschen im Freien, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag in Wien.
Betroffen seien davon auch Yoga- und Tanzkurse, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Vereinstreffen.

Außerdem sei künftig bei Kultur- und Sportveranstaltungen wie Bundesliga-Spielen und Opern ständig ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Bei behördlich genehmigten Veranstaltungen betrage das Besucherlimit 1.000 in Gebäuden und 1.500 im Freien, sagte Kurz.

Kurz wendet sich mit deutlichen Worten an die Bevölkerung
Der Regierungschef appellierte an die Österreicher, sich an die Maßnahmen, die ab Freitag gelten, zu halten.
"Die nächsten Monate, die werden ein rot-weiß-roter Kraftakt werden", sagte Kurz.
Es gelte, einen zweiten Lockdown zu verhindern.

In Österreich steigt die Anzahl der Neuinfektionen wie praktisch überall in Europa.
Wenn es nicht gelinge, den Trend zu stoppen, seien im Dezember 6.000 neue Fälle pro Tag zu befürchten, sagte Kurz.
Bezogen auf die Einwohnerzahl entspräche das in Deutschland einem Wert von rund 55.000.


 
Corona-Pandemie: Virologen um Christian Drosten warnen vor Durchseuchungsplänen !

Die Gesellschaft für Virologie mahnt ein wissenschaftlich begründetes Vorgehen gegen die Covid-19-Pandemie an und wendet sich in diesem Zusammenhang entschieden gegen Strategien, die auf natürliche Durchseuchung großer Bevölkerungsteile setzen.
„Mit Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass erneut die Stimmen erstarken, die als Strategie der Pandemiebekämpfung auf die natürliche Durchseuchung großer Bevölkerungsteile mit dem Ziel der Herdenimmunität setzen“, heißt es in einer am Montagnachmittag veröffentlichen Stellungnahme des Vorstands der deutschen Gesellschaft für Virologie.

Namentlich als Autoren aufgeführt sind in dem Papier außer dem Chef der Charité-Virologie Christian Drosten renommierte Forscherinnen und Forscher wie Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Isabella Eckerle vom Universitätsklinikum Genf, Beate Sodeik von der Medizinischen Hochschule Hannover, Friedemann Weber von der Universität Gießen und Marco Binder vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Kritik an der Great Barrington Declaration
Ein Anlass zur Sorge der Virologen ist die Anfang Oktober veröffentliche sogenannte Great Barrington Declaration, deren Unterzeichner sich für die sofortige Aufhebung aller Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens aussprechen, einschließlich aller Abstandsregeln und der Maskenpflicht. Initiiert wurde die Erklärung von zwei Wissenschaftlern aus den USA und einer Wissenschaftlerin aus dem Vereinigten Königreich.
Anstelle bevölkerungsweiter Strategien plädieren die Initiatoren für einen gezielten Schutz älterer Menschen, um eine hohe Anzahl Todesfälle zu verhindern - währenddessen der Großteil der Menschen ein normales Leben führen können soll, um dem Ziel der Herdenimmunität näher zu kommen.
Konkrete Ideen, wie ein derartiger Schutz der älteren Bevölkerung besser als bisher ausgestaltet werden soll, fehlen jedoch.

„Wir lehnen diese Strategie entschieden ab, obwohl wir selbstverständlich die enorme Belastung der Bevölkerung durch die einschneidenden Eindämmungsmaßnahmen anerkennen“, schreiben die deutschen Virologen um Brinkmann und Drosten.
Ihnen sei bewusst, dass auch die Gesundheitsversorgung in anderen, nicht mit Covid-19 assoziierten Bereichen unter den Einschränkungen leide, die zur Abmilderung der Pandemie verhängt wurden.
„Dennoch sind wir überzeugt, dass die Schäden, die uns im Falle einer unkontrollierten Durchseuchung unmittelbar aber auch mittelbar drohen, diese Belastungen um ein Vielfaches überträfen und in eine humanitäre und wirtschaftliche Katastrophe münden können“, betonen die Experten.


Bestärkt in dieser Haltung fühlen sie sich durch eine andere Erklärung, die am 14. Oktober in der medizinischen Fachzeitschrift „Lancet“ als Antwort auf die Great Barrington Declaration veröffentlicht wurde: das John Snow Memorandum.
Darin raten zahlreiche internationale Experten mit Nachdruck von der Verfolgung der in der Great Barrington Declaration propagierten Strategie ab.

„Eine unkontrollierte Durchseuchung würde zu einer eskalierenden Zunahme an Todesopfern führen, da selbst bei strenger Isolierung der Ruheständler es noch weitere Risikogruppen gibt, die viel zu zahlreich, zu heterogen und zum Teil auch unerkannt sind, um aktiv abgeschirmt werden zu können“, warnen die Forscher um Brinkmann und Drosten.
Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf ergebe sich beispielsweise bei Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen, einer Niereninsuffizienz, chronischen Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, Schlaganfall, nach Transplantationen und während einer Schwangerschaft.

„Eine mögliche Komplikation einer überstandenen Covid-19-Erkrankung stellt auch das sogenannte Long-Covid-Syndrom dar, das verschiedene Spätschäden an Atemwegen, Gefäßen, dem Nervensystem oder anderen Organen zusammenfasst, welche die Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und vermutlich auch Lebenserwartung enorm einschränken“, heißt es in der Stellungnahme.

Die Haltung der Mehrheit - und abweichende Auffassungen
Dazu sei noch nicht zuverlässig geklärt, wie lange eine durch Infektion erworbene Immunität anhalte.
„Es wird zunehmend klar, dass gerade die wenig symptomatischen Infektionen, wie sie bei jüngeren Menschen vorherrschen, keine stabile Immunität verleihen“, heißt es.
Der Vorstand der Gesellschaft für Virologie unterstütze daher ausdrücklich die Position der Unterzeichner des John Snow Memorandums und halte das Anstreben der Herdenimmunität ohne Impfung für unethisch sowie medizinisch, gesellschaftlich und damit auch ökonomisch hochriskant.

Die Autoren der Stellungnahme erklären, „abweichende Haltungen, die einzelne KollegInnen in den Medien und sozialen Netzen vertreten“ zu respektieren.
Wie sie schreiben, schließen sie allerdings aus zahlreichen Gesprächen und E-Mails, mit ihrer jetzt veröffentlichten Stellungnahme „die Haltung der Mehrheit der virologisch und ärztlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätigen Mitglieder der Gesellschaft für Virologie“ zu repräsentieren.

Eine dieser abweichenden Auffassungen vertritt hierzulande zum Beispiel der Leiter des Gesundheitsamts in Frankfurt am Main, Rene Gottschalk.
Er hatte jüngst in einem Beitrag im Hessischen Ärzteblatt die Sinnhaftigkeit der derzeitigen Maßnahmen infrage gestellt und die Frage aufgeworfen, ob „bei auf längere Sicht fehlenden Impfmöglichkeiten weiterhin die Verhütung aller, auch asymptomatischer Infektionen das Ziel bleiben“ sollte.
Sein Vorschlag lautete, zunehmend die Schutzstrategie für vulnerable – also anfällige – Gruppen in den Fokus zu nehmen.

Wann ist das Gesundheitssystem überlastet?
Die Virologen um Brinkmann und Drosten gehen in ihrer Stellungnahme auch auf die aktuelle Entwicklung ein.
In Deutschland sei derzeit der erneute Beginn einer exponentiellen Ausbreitung von Sars-CoV-2 Infektionen zu beobachten, heißt es in der Stellungnahme.
Obwohl sich der Großteil des Infektionsgeschehens derzeit in jüngeren Altersklassen abspiele, die von den gesundheitlichen Folgen von Covid-19 zumeist deutlich weniger betroffen seien als ältere, sehe man überall eine Zunahme an Krankenhauseinweisungen und ein stetiges Vordringen der Infektionen in höhere Altersgruppen.
„Aufgrund der explosiven Infektionsdynamik, die wir in allen Hotspots quer durch Europa feststellen, steht zu befürchten, dass ab einer bestimmten Schwelle auch in bisher unkritischen Regionen die Kontrolle über das Infektionsgeschehen verloren geht“, warnen die Experten.

„Es steht zu erwarten, dass dies zu einer raschen Überlastung der Gesundheitssysteme führen würde, was zum Beispiel in Deutschland allein schon wegen des Mangels an Intensivpflegekräften bereits bei weit unter 20.000 Neuinfektionen pro Tag der Fall sein könnte“, heißt es.
Hierunter werde nicht nur die Behandlung von Covid-19 Patienten, sondern die gesamte medizinische Versorgung leiden.

Den Mangel an Fachpersonal in der Pflege beklagten am Montag auch Experten in einem Pressegespräch des Science Media Center Germany.
Deutschland habe zwar große Kapazitäten an Klinikbetten, auch im Intensivbereich, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin in der Klinik Schwabing im München.
„Aber es muss auch die Menschen hinter den Maschinen geben“, sagte er mit Blick auf Beatmungsgeräte.


Immerhin ist es zurzeit in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern so, dass der Anteil der Corona-Patienten, die ins Krankenhaus müssen, bislang deutlich geringer ist als im Frühjahr.
Während hierzulande im Frühjahr bei etwa 20 Prozent der gemeldeten Infektionen ein Krankenhausaufenthalt notwendig war – in Frankreich lag die Rate sogar bei bis zu 70 Prozent –, seien zurzeit in Deutschland und den Nachbarländern nur 3 bis 6 Prozent der Fälle in stationärer Behandlung, berichtete Reinhard Busse, Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin.
„Die bislang vorhersehbaren Anstiege der Hospitalisierung wegen Corona werden das Gesundheitssystem hierzulande nicht überfordern“, schließt er daraus.
Trotz aller Kapazitäten sei es jedoch wichtig, jetzt die Dynamik des Infektionsgeschehens zu brechen.

Clemens Wendtner betonte, dass die Kliniken hierzulande so gründlich vorbereitet seien, dass sie schnell die Kapazitäten ausweiten und die Patienten gut versorgen könnten.
„Wir sollten wachsam sein, aber nicht panisch“, sagte er.
Nun komme es allerdings vor allem auf die Bevölkerung an, damit die Situation auch in den anstehenden Wintermonaten beherrschbar bleibe.
Mit Blick auf die Corona-Maßnahmen sei eine gewisse Müdigkeit zu beobachten, sagte der Münchener Mediziner: „Wir müssen die Bevölkerung weiterhin motivieren, die einfachen Regeln zum Schutz einzuhalten.“


 
Proband bei Corona-Impfstoff-Studie in Brasilien gestorben !

Bei einer Studie zu einem Corona-Impfstoff von AstraZeneca und der britischen Universität Oxford ist ein Mann gestorben.
Offenbar hat der 28-Jährige jedoch nicht den Impfstoff, sondern ein Placebo bekommen.


Während der Studie zu einem Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca in Brasilien ist ein Proband gestorben.
Dies bestätigte die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa am Mittwoch.
Die Todesursache war zunächst unklar.

Den Impfstoff hatte der britisch-schwedische Konzern in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelt.
Nach eigenen Angaben war die Anvisa bereits am Montag darüber informiert worden.
Die Empfehlung laute, die Tests fortzusetzen.
Der Fall werde derzeit geprüft, Daten über Freiwillige müssten vertraulich behandelt werden.

Die Anvisa hat fast ein halbes Dutzend Tests dieser Art erlaubt, Tausende Freiwillige in Brasilien haben in den vergangenen Wochen eine Impfung bekommen.
In dem mit rund 210 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas breitet sich das Virus immer noch aus, zugleich verfügt Brasilien über hervorragende Forschungseinrichtungen.

Dem Fernsehsender "CNN Brasil" zufolge handelt es sich bei dem Toten um einen 28 Jahre alten Mann aus Rio de Janeiro, der wegen Komplikationen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sei.
Die brasilianische Zeitung "O Globo" berichtete dagegen unter Berufung auf Quellen, die aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden wollten, dass der betreffende Freiwillige nicht den Impfstoff, sondern ein Placebo bekommen habe.
Offiziell äußerten sich zu dieser Frage zunächst weder das Labor noch die Testzentren oder die Anvisa.

Studie wurde zuvor schon mehrfach gestoppt
AstraZeneca hatte die klinische Studie für seinen vielversprechenden Corona-Impfstoff im September vorübergehend gestoppt – offenbar nicht zum ersten Mal.
Das Vakzin AZD1222 zählte bis dahin zu den aussichtsreichen Kandidaten unter den potenziellen Corona-Impfstoffen.
Sollte sich ein Zusammenhang des Todes des Freiwilligen mit dem Impfstoff herausstellen, wäre dies ein schwerer Schlag für das Projekt.

Der Impfstoff wird derzeit von der europäischen Arzneimittel-Behörde EMA in einem sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft.
Bei diesem Verfahren werden Daten aus der klinischen Prüfung fortlaufend eingereicht und bewertet.
Mit AstraZeneca hat die EU bereits einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Impfdosen geschlossen.


 
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