Eklat vor der „Joker”-Premiere: US-Amerikaner haben jetzt Angst vor neuem Massaker !

collombo

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Eklat vor der „Joker”-Premiere: US-Amerikaner haben jetzt Angst vor neuem Massaker !

Los Angeles - Sein neuer Film „Joker” kommt erst in zwei Wochen in die Kinos (ab 10. Oktober läuft er in Deutschland), doch schon jetzt gibt es den ersten Boykott.
Das „Century Theatre“ von Aurora (im US-Bundesstaat Colorado) hat Joaquin Phoenix' (44) düstere Darstellung des Batman-Bösewichts von der Leinwand verbannt.

Aus Angst, dass sie neue Serienkiller wie James Holmes hervorbringt.

Der an psychischen Störungen leidende Student aus Colorado hatte 2012 mit einem halbautomatischen Gewehr im Kino von Aurora wahllos in die Zuschauer gefeuert – während einer Vorstellung des Batman-Films „The Dark Knight Rises”.
Zwölf Menschen starben damals und 70 weitere wurden dabei verletzt.

Angehörige befürchten erneutes Massaker
Holmes hatte sich die Haare knallorange gefärbt und nannte sich bei der Festnahme „The Joker”.
So wie der psychisch gestörte Einzelgänger im Film also, der sich zum Rächer der Entrechteten aufschwingt und eine Mordserie beginnt, die schnell Nachahmungstäter findet.

Holmes wurde zwölf Mal zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Die Angehörigen der Opfer von Aurora veröffentlichten jetzt einen offenen Brief an das Filmstudio Warner Bros. Sandy Phillips, deren Tochter Jessica ebenfalls von Holmes erschossen wurde, schrieb, dass der Film „wie ein Schlag ins Gesicht” für sie und die anderen Familien sei: „Meine Sorge ist, dass es eine Person da draußen gibt, die bereits kurz vor dem Abgrund steht.
Und die durch diesen Film zu einem Amoklauf ermutigt wird.”

Phillips kritisiert insbesondere die Gewaltverherrlichungen in den Filmen.
Sie verlangt, dass sich die Studiobosse ihrer „sozialen Verantwortung” bewusst werden und einen Teil der Einnahmen an gemeinnützige Stiftungen spenden sollten, die Opfer von Waffengewalt unterstützen.

Warner Bros., die schon „The Dark Knight Rises“ produzierten, hatten nach dem Massaker von Aurora eine Million Dollar an eine gemeinnützige Stiftung im Namen der Opfer gespendet.

„Joker”-Darsteller Joaquin Phoenix: „Wichtig ist, dass wir darüber reden”
Joaquin Phoenix verriet nun in einem Statement, dass er die Sorge von Phillips und den anderen Opfer-Angehörigen verstehen kann: „Es gibt einige emotional gestörte Menschen, die nicht in der Lage sind, Gut von Böse zu unterscheiden.
Und die suchen sich dann irgendwo einen Trigger, der dann einen Akt von Gewalt auslöst.”

Für den Golden-Globe-Gewinner stehen allerdings nicht die Filmemacher in der Verantwortung, den Zuschauern den Unterschied zwischen Richtig und Falsch zu lehren: „Menschen finden auch Auslöser in Liedtexten oder sie missdeuten Passagen aus Büchern.
Die Wahrheit ist, wir wissen nie, was genau andere zu solchen Untaten treibt.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir darüber reden.”

Der neue Film „Joker” von Regisseur Todd Phillips gewann bei den Filmfestspielen von Venedig Anfang September bereits den Goldenen Löwen.


 
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