Hunderttausende Kunden geschädigt: Teldafax Mammut-Prozess geht in die 2. Runde !

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Hunderttausende Kunden geschädigt: Teldafax Mammut-Prozess geht in die 2. Runde !

Bonn – Sie gilt als eine der größten Pleiten in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Hunderttausende Kunden wurden geschädigt, weil sie Teldafax Vorauszahlungen für die Lieferung des vermeintlich günstigen Stroms geleistet hatten.
Jetzt stehen drei ehemalige Manager des Stromanbieters in zweiter Runde vor dem Bonner Landgericht.

Ohne Ironie begrüßte der Vorsitzende Richter Dr. Marc Eumann die Angeklagten: „Willkommen in Bonn“.
Die ehemaligen Teldafax-Größen, die in Much, Solingen und Küssnacht (Schweiz) leben, werden sich an die Reisen nach Bonn gewöhnen müssen.

Die Wirtschaftsstrafkammer hat zunächst 34 Termine bis in den August geplant.
Danach soll bis zum Jahresende zweimal die Woche verhandelt werden.
Gut möglich, dass der Prozess dann noch nicht durch ist.
Allein die Verlesung der 250 Fälle umfassenden Anklage dauerte über eine Stunde.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten Betrug, Insolvenzverschleppung und Bankrotthandlungen vor.

Mitte 2011 meldete Teldafax Insolvenz an.
Nach Erkenntnissen der Ankläger zu spät, weil das Unternehmen schon zwei Jahre zuvor übergeschuldet gewesen sei.

Der erste Prozess-Anlauf war vor einem Jahr kurz nach dem Start abgebrochen worden, weil sich das Gericht nach einer Verteidiger-Rüge für nicht zuständig erklärt hatte.
Sollte es zu einer Verurteilung kommen, droht den drei Angeklagten eine Freiheitsstrafe von über fünf Jahren.

Ob geprellte Kunden Chancen haben, ihr Geld wiederzusehen, lässt sich aktuell nicht sagen.
Es hängt nicht vom Ausgang des jetzt neu gestarteten Strafverfahrens, sondern der Höhe der Insolvenzmasse ab.
Und die steht bisher nicht fest.
Erst wenn Insolvenzverwalter Biner Bähr sie benennen kann, lassen sich Quoten festlegen, nach denen die Geschädigten bedient werden.
Der Gesamtschaden liegt bei etwa 500 Millionen Euro.


 
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