Vectoring-Ausbau: Deutsche Telekom hält an Kündigungen fest !

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Vectoring-Ausbau: Deutsche Telekom hält an Kündigungen fest !

Die Deutsche Telekom hält am forschen Ausbau des Vectoring fest und damit auch an den Kündigungen für Kunden, die ihren Tarif nicht umstellen wollen.
Stein des Anstoßes bleibt die umstrittene VoIP-Technik.

Aktuellen Medienberichten zufolge hält die Deutsche Telekom an den Kündigungen von alten Anschlüssen fest, die im Zuge des Vectoring-Umbaus ausgesprochen werden müssen.
Nachdem bereits im vergangenen Jahr den ersten Kunden gekündigt wurde, weil sie an ihrem alten Telefonanschluss und Tarif festhalten wollten, sorgte das für mediales Interesse.
Daraufhin ließ die Deutsche Telekom wissen, dass man 2015 nur in Einzelfällen Kündigungen aussprechen werde.
Das ist aber anscheinend nicht der Fall.

Das Problem ist die Vectoring-Umstellung bei der Deutschen Telekom, die bundesweit bis 2018 abgeschlossen sein soll.
Im Zuge dessen fallen die klassischen Telefonanschlüsse weg und werden durch VoIP ersetzt.

Die Technik ist umstritten, weil sie zu Problemen neigt.
Außerdem betrifft die Umstellung auch Kunden, die nur einen Telefonanschluss haben und in einen neuen Tarif mit Internet wechseln müssten.
Um Vectoring zu installieren, muss der gesamte Verteiler umgebaut werden.

Offenbar gibt es doch zahlreiche Kunden, die ihren klassischen Telefonanschluss behalten wollen.

Die laufen Gefahr, dass ihnen der Anschluss vom Anbieter gekündigt wird. In den Medien wird häufig von Drohungen gesprochen.
Man muss aber auch sagen, dass die Kündigung vollkommen rechtens ist.
Zwar soll der Umbau erst bis 2018 abgeschlossen sein, aber wie gesagt muss jeweils der gesamte Verteiler umgerüstet werden, weshalb keine Rücksicht auf Wünsche einzelner genommen werden kann.

Auf der einen Seite ist es löblich, dass die Deutsche Telekom recht entschlossen die Umstellung vorantreibt (natürlich auch wegen der zu erwartenden Kostenersparnis), auf der anderen Seite sind die Bestandskunden anscheinend zuweilen überfordert.
Das Thema schaffte es sogar in den Berliner Landtag, wo von einer "Hau-Ruck-Aktion" gesprochen und die Einstellung der Kündigungen gefordert wurde.
In Bonn verweist man auf die Vorgaben der Bundesnetzagentur, die selbst aber nichts davon wissen will, regulatorischen Druck auszuüben.
Insbesondere die Umstellung auf VoIP erfolge auf Wunsch der Telekom.

Die hat es damit auch aus wirtschaftlichem Interesse eilig, denn der Betrieb von Vectoring und VoIP gilt als günstiger als klassische Internetanschlüsse mit analogem oder digitalem Festnetzanschluss.
Das freut die Bilanzbuchhalter und Aktionäre des Unternehmens.


 
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