Pornostars: So brutal ist der Alltag der Darstellerinnen

Cohones

Blackbeards Ghost
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Pornos sind ein hartes Geschäft. Und ja: auch ein schmutziges.

Sie spielt in einem Porno mit. Nennen wir sie Anna. Anna ist noch nicht lange im Geschäft und heute soll sie zum ersten Mal eine Analsex-Szene drehen.

Sie versucht, die Nervosität wegzulachen, als ihr ein Assistent ein Sexspielzeug einführt. Es soll ihren Anus dehnen. Das fühlt sich unangenehm an, aber es ist nichts im Vergleich zu dem, was gleich kommen wird.

Annas Sexpartner dringt in sie ein. Sie stöhnt. Aber nicht aus Lust. Es tut weh. Er stößt immer fester zu. Jetzt schreit Anna vor Schmerz. Tränen laufen ihre Wangen hinunter, während sie fleht: "Bitte. Hör auf."

Szenen wie diese wird der Zuschauer nicht sehen. Er sieht eine Frau, die sich dem Mann hingibt. Eine, die nicht genug kriegen kann. Pornos bedienen die Fantasien der Zuschauer. Doch Fantasien haben einen entscheidenden Nachteil: Sie sind nicht echt.

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Eine Studie zeigte, dass die meistverkauften Pornos fast immer Gewalt zeigen.

Pornos handeln gern von der Freiheit, von der nimmer endenden Lust, vom sexuellen Paradies. Doch dahinter steckt eine Industrie, die Frauen erniedrigt, misshandelt und ausbeutet.

"Die meisten Frauen halten im Porno-Business nicht länger als drei Monate durch", sagt Gail Dines, Professorin für Soziologie und Frauenforschung in Boston. Sie betreibt mit ihrer Organisation "Stop Porn Culture" Aufklärungsarbeit über eine Branche, die ihre Geheimnisse sehr gewissenhaft hütet.

Das Geschäft habe sich in den vergangenen Jahren verändert, sagt Dines. Pornografie sei durch das Internet bezahlbar, leicht zugänglich und anonym geworden. Und weil das Angebot so groß ist, wird der Hardcore-Porno immer härter.

Der Reiz des Verbotenen nutzt sich ab. Filmemacher müssen immer neue Tabus brechen, um das Publikum zu locken. Der Film-Sex wird brutaler, die Praktiken ausgefallener.

In einer US-Studie von 2010 untersuchten Forscher Szenen aus den am häufigsten verkauften Pornos. 88 Prozent der Filme enthielten körperliche Gewalt. Fast die Hälfte zeigten auch verbale Gewalt, zum Beispiel Beschimpfungen.

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Die ehemalige Erotik-Darstellerin Shelley Lubben klärt heute über die Machenschaften der Porno-Industrie auf

Weibliche Pornostars schwärmen in der Öffentlichkeit gern davon, dass ihre Arbeit sie emanzipiere. Doch die Aussteigerinnen reden anders. Auf der Webseite der ehemaligen Erotik-Darstellerin und Aktivistin Shelley Lubben berichten sie von ihren Erfahrungen.

"Es waren sieben Jahre Folter", schreibt die Ex-Darstellerin Jenna Presley. "Mir ging es furchtbar, ich war einsam. Ich wandte mich den Drogen und dem Alkohol zu und versuchte, mich umzubringen. Ich wusste, ich wollte raus, aber ich wusste nicht wie."

Auch die Aussteigerin Erin Moore erinnert sich mit Entsetzen an ihre Erlebnisse:
"Während meiner Porno-Karriere wurde ich erniedrigt und wie Dreck behandelt - so etwas hätte ich mir nie im Leben ausmalen können. Ich war keine Frau in den Augen der Regisseure. Ich war ein Nichts. Männer würgten und schlugen mich, sie nahmen mich so hart, dass ich tagelang nicht laufen konnte. Und sie taten das auch, wenn ich sie bat, damit aufzuhören."

Die Darstellerin Bibi Jones erklärte in einem Video bei YouTube, warum sie sich aus der Branche zurückzieht. "Mir wurde viel versprochen und ich war so aufgeregt und so glücklich, aber nichts davon ist passiert. Ich kann es einfach nicht mehr tun."

Gail Dines lernte bei ihren Nachforschungen auch Produzenten und männliche Darsteller kennen, die ihren Job aufgeben mussten. "Sie riefen mich an und sagten mir, dass sie da raus mussten wegen der ganzen Gewalt."

So ging es auch dem Ex-Playboy-Produzenten Donny Pauling. "Die Frauen werden durch das Geschäft gebrochen. Ich habe gesehen, wie das Leuchten in ihren Augen erloschen ist", sagte er dem US-Portal Life Site News.

Jeder vierte Pornodarsteller ist laut einer Studie der University of California mit einer Geschlechtskrankheit infiziert. Eine andere Studie ergab, dass sich Erotik-Darstellerinnen in Los Angeles öfter mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken als Prostituierte.

Weil Drehpartner den Frauen Sperma ins Gesicht spritzen, erkranken sie häufig an einer Gonorrhoe des Auges. Durch den brutalen Analsex tritt die Schleimhaut des Anuskanals nach außen. Außerdem ziehen sich die Frauen oft Verletzungen an den Geschlechtsteilen zu.

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Die Gründlichkeit der Gesundheitskontrollen von US-Pornostars ist umstritten


ie Aussicht auf Geld und Ruhm lockt die jungen Frauen in das Porno-Business. Doch Stars werden nur wenige von ihnen. "Auf jede Sasha Grey kommen Hunderttausende von Frauen, die mittellos und desillusioniert zurückbleiben", sagt Gail Dines.

Diese Frauen würden mit falschen Versprechungen geködert. "Die Produzenten wiegen sie in Sicherheit. 'Du musst nichts tun, was du nicht tun willst', sagen sie ihnen", erklärt Gail Dines. Tatsächlich sei es das Ziel, die Frauen dazu zu bringen, ihre Grenzen zu überschreiten. "Und wenn die Regisseure das geschafft haben, dann haben sie die Frauen gebrochen."

Wie das abläuft, kann man sich im Netz anschauen. Auf einschlägigen Webseiten laden Nutzer solche Take-Outs hoch, um die "dummen Schlampen" zu verspotten. So landete auch das Video von Anna im Internet.

Die Clips auf diesen Portalen sind kaum zu ertragen: Ein Darsteller rammt einer Frau seinen Penis so tief in die Kehle, dass sie würgen muss. Gagging heißt das im Porno-Jargon. In Tränen aufgelöst gibt sie nach kurzer Zeit auf. Die Männer am Set johlen.
Ein anderes Video zeigt eine wimmernde Frau, die von einem Darsteller in harten Stößen penetriert wird. Über dem Video steht: "Er fickt sie richtig, obwohl sie schon lange nicht mehr kann."

Diese Bilder haben nichts mehr mit Lust zu tun. Aber sehr wohl mit der Wirklichkeit hinter den Porno-Fantasien.

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