Bosbach: „Weihnachten ist kein Hochamt für Multikulti“

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Bosbach: „Weihnachten ist kein Hochamt für Multikulti“

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Soll zu Weihnachten in christlichen Kirchen ein islamisches Lied gesungen werden - und umgekehrt?


Wäre das Singen muslimischer Lieder in Weihnachtsgottesdiensten und umgekehrt von Weihnachtsliedern in der Moschee ein schönes Zeichen der Verständigung? Dafür haben sich jetzt Politiker starkgemacht. CDU-Mann Bosbach hält nicht viel davon.

„Weihnachten ist kein Hochamt für Multikulti, sondern ein christliches Fest, bei dem traditionell nur christliche Weihnachtslieder gesungen werden. Dabei soll es bleiben“, sagte Wolfgang Bosbach am Montag zu FOCUS Online. „Mir ist auch nicht bekannt, dass in irgendeiner Moschee ,Stille Nacht, heilige Nacht‘ gesungen wird oder es entsprechende Pläne gibt“, fuhr der Innenpolitik-Experte der Union fort. „Bevor Herr Nouripour vorschlägt, dass der Muezzin zur Christmette ruft, hoffe ich sehr, dass es beim christlichen Glockenläuten bleibt.“

Zuvor hatte Grünen-Politiker Omid Nouripour dafür geworben, zu Weihnachten im Gottesdienst ein islamisches Lied zu singen. Umgekehrt solle in Moscheen ein christliches Lied gesungen werden. Dies „wäre ein tolles Zeichen des friedlichen Zusammenlebens der Religionen“, sagte der Grünen-Politiker der „Bild“. Auf seiner Facebook-Seite stellte Nouripour am Montagnachmittag klar, dass er nicht selbst die Idee eingebracht habe, sondern dazu befragt worden sei. Er habe zur Bedingung gestellt, dass - wenn im Gottesdienst muslimische Lieder gesungen werden - auch in der Moschee Weihnachtslieder gesungen werden müssten.


„Ein wunderbares Zeichen des Friedens“

Auch der baden-württembergische SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Funk sprach sich für ein Signal der Verständigung zwischen den Religionen aus. Er fände es gut, wenn sich das „mit einem Lied befördern lässt“, sagte Funk der „Bild“.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Amman Mazyek, schlug als Lied für die Weihnachtsgottesdienste „Tala‘a al-badru alayna” („Heller Mondschein leuchtet“) vor. „Das wäre ein wunderbares Zeichen des Friedens und der Anteilnahme“, so Mazyek.


Kirche: Christliches Liedgut reicht aus

Nach Einschätzung der katholischen Kirche ist das christliche Weihnachtsliedgut ausreichend. Es kenne seit Jahrhunderten eine Vielzahl von Friedensliedern, sagte der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Bonn. Diese Lieder schlössen „alle, die Frieden suchen“, mit ein, „auch die Muslime“, sagte Kopp. „'Friede den Menschen auf Erden' umfasst alle Menschen guten Willens und erhebt keinen Anspruch auf Exklusivität“, so Kopp.


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