Deutschland allein kann die Euro-Zone nicht retten

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Ruhe in Frieden
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Unsere Wirtschaft wächst kaum noch, selbst die EU-Kommission sieht die Bundesrepublik "am Rand einer Rezession". Doch was passiert? Die halbe Welt fordert, wir sollten neue Schulden machen, Frankreich durchschleppen – und so ganz Europa sanieren.

Eigentlich wissen es längst alle: Deutschland taugt nicht zum Retter Europas. Unser Land hat nicht die ökonomische Kraft dazu – es hatte sie nie. Selbst die neue EU-Kommission hat gerade erst festgestellt, dass die bundesdeutsche Wirtschaft stagniert oder sogar schrumpft. Damit geht es Deutschland zwar noch besser als dem großen Rest der Eurozone. Aber eben nicht wirklich gut. Und schon gar nicht so blendend, als dass unser Land die berühmte "Konjunkturlokomotive" für den gesamten Kontinent spielen könnte.

EU-Kommissar Jyrki Katainen sorgt sich, dass gerade die beiden großen Volkswirtschaften Europas derzeit schlecht dastehen: Frankreich stecke bereits tief in der Krise und Deutschland sei auf dem besten Weg dahin – das Land befinde sich "am Rand einer Rezession". Im zweiten Quartal dieses Jahres sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent, im dritten Quartal ist es mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent nur haarscharf an der Rezession vorbei geschrammt.. Damit fällt Deutschland als Finanzier der reformunwilligen Not-Staaten rund ums Mittelmeer aus. Endgültig.

Ein Wackelkandidat als ökonomischer Retter?

Das Problem: Nicht jeder will die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis ziehen. Man muss sich die EU-Kommission daher wohl als eine Ansammlung gespaltener Persönlichkeiten vorstellen: Zum einen analysieren sie glasklar, dass Deutschland schwächelt wie schon lange nicht mehr; zum anderen fordern sie ebendiesen ökonomischen Wackelkandidaten unverdrossen dazu auf, endlich mehr Geld für den Rest Europas auszugeben.

Das gilt vor allem für Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker – besser bekannt als gerade überführter Steueroasen-Trickser. Der ehemalige Luxemburger Regierungschef will weiterhin unfassbare 300 Milliarden Euro in die überwiegend maroden Volkswirtschaften der Euro-Zone pumpen. Selbstverständlich auf Kredit. Und ebenso selbstverständlich überwiegend finanziert von der (noch) stärksten Wirtschaftsmacht des Kontinents: Deutschland.

Unser Nebenjob-Wirtschaftsminister weiß es besser

Ausgerechnet ein maßgeblicher deutscher Politiker unterstützt Juncker – zumindest verbal: SPD-Boss Sigmar Gabriel, der im Nebenjob gerade Wirtschaftsminister lernt, hält Deutschland offenkundig immer noch für jenen unerschütterlichen ökonomischen Koloss, dem selbst die Milliardenverschwendereien der Großen Koalition nichts anhaben könnten. Und sich deshalb wohl auch noch die unsinnigsten EU-Programme leisten sollte.

Erst neulich auf dem "Arbeitgebertag" schmetterte Gabriel die Bitte der deutschen Wirtschaft ab, die Politik möge sich doch wenigstens keine neuen teuren sozialpolitischen Wohltaten ausdenken. Die brüske Antwort des Wirtschaftsminister-Darstellers: Mit ihm werde keinen Kurswechsel in der Sozialpolitik geben, denn "Deutschland ist nach wie vor auf Wachstumskurs". Schon klar. Wer sich die Realität derart zurechtbiegt, der glaubt wohl auch noch an das (leicht abgewandelte) Diktum Erich Honeckers: Das Wirtschaftswachstum in seinem Lauf, das halten weder Ochs noch Esel auf.

Quelle:

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