Kommentar zu Gerhard Schröder: Der dreiste Ex-Kanzler

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Kommentar zu Gerhard Schröder: Der dreiste Ex-Kanzler

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Offenbar hat Finanzunternehmer Maschmeyer Millionenbeträge an Gerhard Schröder gezahlt, ohne von ihm eine adäquate Gegenleistung zu erhalten. Der Ex-Kanzler schweigt - dreister geht es kaum.

Erinnert sich jemand noch an Laurenz Meyer? Der musste vor knapp zehn Jahren als CDU-Generalsekretär zurücktreten, weil er vom Stromkonzern RWE sechsstellige Summen erhalten, aber nicht genug Nachweisbares dafür geleistet hatte. Dieser Tage wiederum fragt man sich, was Gerhard Schröder für jene zwei Millionen Euro getan hat, die ihm der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer nach Ende der Kanzlerschaft überwies. Sie seien das Garantiehonorar für Schröders Memoiren gewesen, wird erklärt.

Der Verlag Hoffmann und Campe jedoch zahlte, wie der SPIEGEL schreibt, für das Werk wohl nur eine Million Euro an Maschmeyer, der seinem Freund Gerhard also sehenden Auges eine Millionen Euro (brutto) mehr gab, als das Buch wert war. So betrachtet hat Schröder den Meyer gemacht. Er kassierte ohne angemessene Gegenleistung.
Das wüsste man jetzt gern ein bisschen genauer, Fragen gibt es ja genug. Und bei solchen Deals ist es nicht unüblich, dass am Ende auch der Steuerzahler Lasten trägt, von denen er wissen sollte. Doch Gerhard Schröder schweigt. Er tut es auf eine ausnehmend dreiste Weise, weil man unterstellen darf, dass es ihm einfach Schnurz ist, was die Bürger denken. Er kann sich inzwischen sehr teure Rotweine leisten.

Nachdem er eine große Sozialstaatsreform gewagt hatte, musste Schröder vor rund neun Jahren weichen und wurde Geschäftsmann. Aber auch wenn man aufhört es auszuüben, wird man das Amt des Kanzlers nicht los. Ein guter Ex zu sein, gelang bislang gewiss nicht jedem von Schröders Vorgängern, da haben die Deutschen nur wechselndes Glück gehabt.

Eines jedoch wussten alle deutschen Regierungschefs: Ehemaliger Bundeskanzler ist man sein Leben lang; von diesem Amt, und es ist ein Amt, gibt es keinen Rücktritt. Das bringt einiges mit sich, Grenzen für das eigene Handeln und Pflichten. Beides will Gerhard Schröder nicht wahrhaben, weil es ihn dabei behindern könnte, mehrfacher Millionär zu werden. Das ist schlichtweg empörend.
Ob er die Grenzen, die ein ehemaliger deutscher Regierungschef besser beachtet, bei der Auswahl seiner gegenwärtigen Beschäftigungsverhältnisse verletzt hat, darüber mag man vielleicht noch geteilter Meinung sein. Keinen Zweifel kann es aber an Gerhard Schröders Pflicht geben, auch persönlich dem Verdacht entgegenzutreten, er sei im Zusammenhang mit seiner Kanzlerschaft in irgendeiner Form käuflich gewesen. Solche Zweifel wurstig einfach wuchern zu lassen, beschädigt nicht nur sein eigenes Ansehen, es könnte auch das Amt an sich beschädigen.

Das geht zu weit, und wenn er es nicht einsieht, sollte ihm die SPD-Führung schleunigst auf die Sprünge helfen. Ex-Parteimitglied ist der Ex-Kanzler ja noch nicht.

Quelle:

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