Wie ein Zufall vor 75 Jahren Adolf Hitlers Tod verhinderte

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Ruhe in Frieden
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Um ein Haar hätte er den Lauf der Geschichte geändert und Millionen Tote verhindert: Am 8. November 1939 verübte Georg Elser ein Bombenattentat auf Hitler und andere NS-Größen. Nur ein Zufall verhinderte den Tod des Diktators.

Lächerliche 13 Minuten fehlten – und der größte Teil des Zweiten Weltkriegs mit seinen rund 50 Millionen Toten in Europa hätte womöglich nicht stattgefunden. Es hätte wahrscheinlich keinen Vernichtungskrieg im Osten gegeben, keine Bombardierungen von Städten, keine massenhaften Vertreibungen und ziemlich sicher keinen Holocaust mit sechs Millionen ermordeten Juden. Hätte Hitler an jenem schicksalsträchtigen 8. November 1939 seine Rede im Münchner Bürgerbräukeller nicht ungewöhnlich früh beendet, wäre er von den Trümmern der Decke, die eine gewaltige Explosion zum Einsturz brachte, zerschmettert worden. Und mit ihm Himmler, Goebbels, Heß und viele andere, die damals in Nazideutschland das Sagen hatten.

„Ich habe den Krieg verhindern wollen“, gab Georg Elser später im Gestapo-Verhör als Motiv für sein Attentat auf Hitler und die übrige NS-Führung an. Klarer als viele andere sah er, dass die Nazis weite Teile der Welt ins Verderben stürzen würden. Ein ganzes Jahr lang hatte Elser seinen Anschlag vorbereitet und in der Säule hinter dem Rednerpult eine Bombe platziert. Dafür hatte er bei der Arbeit in einer Armaturenfabrik und in einem Steinbruch Sprengstoff entwendet, einen Sprengkörper gefertigt und einen Zeitzünder konstruiert. Mehr als 30 Nächte hatte er sich unbemerkt in dem Saal einschließen lassen, um die Säule passgenau auszuhöhlen, die Bombe einzubauen und für den richtigen Zeitpunkt scharfzumachen.

Wie jedes Jahr hielt Hitler seine Rede im Bürgerbräukeller

Der Tag des Attentats war der 8. November 1939. Wie jedes Jahr plante Hitler, abends im Bürgerbräukeller eine Rede zu halten – in Erinnerung an den gescheiterten Putsch von 1923. Damals hatte er an diesem Datum und an diesem Ort zum Sturz der demokratisch gewählten Regierung in Berlin aufgerufen. Doch am folgenden Tag war der „Marsch auf die Feldherrnhalle“ durch Schüsse der bayerischen Polizei gestoppt worden. Fortan spielte der eigentlich kläglich gescheiterte Umsturzversuch eine zentrale Rolle im Kult des Nationalsozialismus.

Schon 1923 hatte Hitler nur mit viel Glück die Schießerei an der Feldherrnhalle unverletzt überstanden. Und auch 16 Jahre danach war lediglich ein dummer Zufall schuld, dass er dem Bombenanschlag im Bürgerbräukeller nicht zum Opfer fiel. Auf 21.20 Uhr hatte Elser den Zeitzünder eingestellt. Aber weil das Wetter schlecht war, konnte Hitler nicht – wie ursprünglich geplant – mit dem Flugzeug zurück nach Berlin, sondern musste den Zug nehmen. Deshalb sprach er viel kürzer als sonst und verließ die Veranstaltung schon um 21.07 Uhr.

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Die Bombe hätte den Diktator ziemlich sicher getötet

13 Minuten später erschütterte eine gewaltige Explosion den Saal. Die tragende Säule, in der Elser die Bombe versteckt hatte, zerbarst, und die Saaldecke stürzte herab. Dort, wo kurz zuvor noch Hitler gestanden hatte, türmten sich die Trümmer meterhoch. Mit ziemlicher Sicherheit hätte der „Führer und Reichskanzler“, wäre er noch am Reden gewesen, den Anschlag nicht überlebt.

Opfer gab es dennoch. Acht Menschen kamen ums Leben, vor allem SA- und NSDAP-Mitglieder, aber auch eine Kellnerin. 63 Personen wurden verletzt. Mitglieder der zuvor fast vollständig anwesenden NS-Führung waren nicht darunter, denn die hatten das Gebäude zusammen mit Hitler verlassen.



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