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Legend.2015.German.AC3MD.DL.720p.BluRay.x264-XDD
Genre: Drama
Laufzeit: 131 Min.
Sprache/n: Englisch, Deutsch
Größe: 4943,44 MB
Parts: 25 Dateien
Beschreibung
Der Roman „I am Legend“ von Richard Matheson darf als einer der großen Horror-Klassiker der Moderne gelten. Die Endzeitstory um den einsamen Neville, der tagsüber seiner Arbeit nachgeht, die neben allerlei Handwerk und Forscherei auch das Aufspüren und Vernichten der von Viren „erzeugten“ Vampire beinhaltet, bis schließlich Neville selbst, als legendenhaftes Wesen, einer neuen Rasse weichen muss – diese Geschichte ist so düster wie existentiell und bringt in ihrer lakonischen Art vieles der Genre-Grundzüge auf den Punkt.
Nach der Verfilmung mit Vincent Price als „Last Man on Earth“ (1964) und Charlton Heston als der „Omega Man“ (1971) darf nun Will Smith den „last man“ geben, der verfolgt vom Verlust seiner Familie und gepeinigt vom Trübsaal eines letzten Überlebenden ankämpft. Tatsächlich war die Zeit reif für eine Neuauflage. Doch was mit dem originalen Titel „I Am Legend“ nun in die Kinos kommt, ist schauerlich und trübsinnig im ungünstigsten Sinne – und das gerade weil der Film über weite Teile so verdammt gut ist. Tatsächlich verwendet „Constantine“-Regisseur Francis Lawrence nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Können auf die Ausgestaltung des apokalyptischen Alltags in New York, wohin das Geschehen nun verlagert wurde. Den glänzend spielenden, müde-mürrischen Will Smith begleitet man auf die Jagd nach Frischfleisch in Form von Hirschen, die sich im verwilderten und zuwachsenden New York ausbreiten, und sieht ihm beim Golf spielen auf einem Flugzeugträger im Hafen zu. Dabei sind es oft kleine Gesten und große Bilder, die überaus eindringlich das Ausmaß der Katastrophe und Zivilisationskollaps mit dem Drama des ehemaligen Militärwissenschaftlers Neville verknüpfen und voller Atmosphäre vermitteln. Großartig und originell, wie auch die Rückblenden des eingedampften Verlustes seiner Familie vor dem Hindergrund des Niedergangs der Zivilisation über die Schnitttechnik eingefügt werden. Aber weil „I Am Legend“ hierin so stark ist, schmerzt es so ungemein, dass der Film durch zweierlei ruiniert wird: die Vampire und das Drehbuch. Die Untoten, die der Film bietet, sind computeranimiert, und zwar auf einem schlimmen comic-haften Niveau. Einem, das vor Jahren bei anderen Arten seichter Unterhaltung wie „Die Mumie“ noch funktioniert hätte. Hier aber wird jede Stimmung zerstört und alle Ansätze von Spannung, die der Film mit der Entwicklung einer Art Intelligenz in den Kreaturen aufzubauen versucht, unfreiwillig komisch. So zurückhalten Kameraarbeit bzw. Bildgestaltung sind, so überzogen gummiartig, unwirklich, in den Bewegungen – auch perspektivisch – verzerrt geraten die Hochgeschwindigkeitsgestalten. Hätte man den Pumuckl auf Will Smith gehetzt, wäre es ebenso realistisch, sprich: mitreißend geworden. Allein schon, weil man schon mal weiter war – und erst „30 Days of Night“ gezeigt hat, wie es eben auch geht. Zuletzt würgt aber auch die Handlung den Film selbst ab. Kaum trifft Neville auf eine weitere Überlebende – eigentlich der Auftakt für das wirkliche Drama der Geschichte – ist der Film nicht nur mit einer Windeseile zu Ende. Es überrascht auch, mit welcher Eindimensionalität sich „I Am Legend“ zufrieden gibt, wie kurzerhand auf alles Doppelbödige, Düstere verzichtet wird und stattdessen in ein haarsträubendes Eigentlich-Schon-Happy-End zu scheuchen. Das mag Trost und Optimismus bieten. Doch nicht nur, dass es schlichtweg unpassender Unfug ist, führt es dazu, dass „I Am Legend“ letztlich nichts erzählt und zu erzählen hat. Auch mal eine (unangenehm) überraschende Wendung. Und angesichts all der überwältigenden Qualitäten des Films umso schmerzlicher.
Fazit: Die Geschichte vom scheinbar letzten Menschen, der sich im entvölkerten New York gegen Vampire erwehrt, ruiniert seine großartige Spannung, Atmosphäre und Tiefgründigkeit mit albernen Computeranimationen und abruptem, einfallslosem Ende.
Release NFO