American.Sniper.2014.GERMAN.DL.720p.BluRay.x264-WodkaE
Genre: Action
Laufzeit: 133 min Min.
Sprache/n: Englisch, Deutsch
Größe: 4481,38 MB
Parts: 23 Dateien
Beschreibung
Clint Eastwoods ("Gran Turino") Kriegsdrama "American Sniper" sorgte kurz nach seiner Veröffentlichung für ebenso positive wie negative Furore. Während sich der Film mit einem bisherigen Einspiel von knapp 300 Millionen US-Dollar nicht nur zur erfolgreichsten Eastwood-Produktion, sondern auch zum meistgesehenen Kriegsfilm aller Zeiten mauserte, sorgte die Rückmeldung von Zuschauern, Kritikern und gar Kollegen des Regisseurs für eine eher missmutige Stimmung. "American Sniper" wandelt unübersehbar auf dem schmalen Grad zwischen Antikriegsfilm und Brechstangenpropaganda und rückt einen Held in den Mittelpunkt, dessen Gesinnung Öl ins Feuer fanatischer Irakkrieg-Befürworter gießt. Kurz nach seinem Starttermin im Januar verbreiteten sich gar Hass-Meldungen über den Kurznachrichtendienst Twitter, von denen die einen das brutale Handeln der amerikanischen Soldaten feierten, die anderen die patriotisierten Zustände im Film verteufelten.
Wie es bei solch polarisierendem Stoff meistens ist, findet sich die Wahrheit beider Ansichten auch bei "American Sniper" irgendwo in der Mitte. Mit Chris Kyle, einem fragwürdigen "Helden", der im Rahmen seiner Biographie nachweislich Fakten verdrehte, um sich neben seinem Spitznamen "The Legend" noch mehr Bedeutung beizumessen, rückt Clint Eastwood einen Protagonisten in den Mittelpunkt, mit dem die Story steht und fällt. Nicht nur der zu Beginn recht eindimensional gezeichnete Chris Kyle macht es dem Publikum schwer, ihn vorbehaltlos zu mögen, auch der Film krankt lange Zeit daran, dass sich Emotionen dadurch partout nicht aufbauen möchten. Eastwoods Film thematisiert über den Großteil seiner Laufzeit die Geschehnisse an der Kriegsfront; Zeit für eine intensive Charakterzeichnung bleibt da nicht. Nur vereinzelt blitzt durch, wie sich das Gefühlsleben des Scharfschützen mit der Zeit immer weiter verändert. Dazu gehören Szenen, in denen Kyle mit seiner Frau (toll: Sienna Miller) interagiert, sowie punktuelles Aufgreifen innerliche Zwiespalte, etwa wenn Kyle im Krieg dazu gezwungen wird, Frauen oder Kinder zu erschießen. Durch diese beschränkte Betrachtungsweise braucht "American Sniper" lange, um sich ein emotionales Grundgerüst aufzubauen. Satte eineinhalb Stunden finden im Kriegsgebiet statt, rücken teils sehr brutale (Folter-)Szenen in den Mittelpunkt und thematisieren all das, was der Krieg aus dem Protagonisten macht. Die Momente, in welchen sich die dadurch entwickelnden Traumata auf das Privatleben der Kyle-Familie auswirkt, finden dagegen zu wenig Beachtung. Hätte das Drehbuch (Jason Hall, "Paranoia") beide Faktoren anders gewichtet, wäre "American Sniper" nicht nur bedrückender, sondern auch zweifelnder geraten. Mit seiner Fokussierung auf Kyle als Kriegsheld schafft es nur selten eine tiefere Hinterfragung der Prämisse in den ansonsten sehr stringenten Film. Dass dadurch der Eindruck entsteht, Clint Eastwood hätte einen Propagandafilm gedreht, ist somit nicht allzu weit hergeholt. Aktiv hat sich der Regisseur nämlich nicht daran beteiligt, seinem Film mehrere Dimensionen zu verleihen. Stattdessen appelliert er an den Zuschauer, das Leinwandgeschehen selbst zu hinterfragen und sich von der eingenommenen Sichtweise Chris Kyles zu distanzieren. Dass sich Eastwood jedoch bemüht, Kyle dennoch als Mensch und nicht als Killermaschine darzustellen, ist löblich, wenngleich dieser Ansatz durch ein reichlich abruptes Ende sowie eine unglücklich gewählten Abspannsequenz in den Hintergrund gerückt wird.
Fazit: Clint Eastwood dreht keine schlechten Filme! "American Sniper" balanciert auf einem schmalen Grad zwischen Antikriegsfilm und Propaganda und landet dabei mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Dennoch animiert das Kriegsdrama zum aktiven Mitdenken; mit der falschen Gesinnung wähnt man sich im Laufe der Zeit fast in einem Egoshooter. Doch gerade durch die Darstellung des für seine Rolle Oscar-nominierten Bradley Cooper ("Silver Linings") gewinnt "American Sniper" an Tiefe, von der der Film inszenatorisch gern ein wenig mehr haben dürfte.
Release NFO