Steam im Skyrim Shitstorm: Unfassbare Raffgier lässt Zocker wüten

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Steam im Skyrim Shitstorm: Unfassbare Raffgier lässt Zocker wüten

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Steam führt ab sofort eine Bezahloption für Skyrim-Mods im Steam Workshop ein – und die Gaming-Community kocht vor Wut: Steht wirklich das Ende des PC-Gamings, wie wir es kennen, bevor? Bislang ist nur eines klar: Steam verspielt mit diesem Schritt leichtfertig Sympathien. Zum Glück gibt es eine Alternative.

Kostenpflichtige Skyrim-Mods
Alle lieben Steam – nur nicht heute. Heute hassen alle Steam. Wie konnte das passieren? Ganz einfach: Beim Geld hört die Freundschaft auf. Steam führt mit sofortiger Wirkung eine Bezahloption für Skyrim-Modifikationen im Steam Workshop ein. Und was, bitteschön, ist daran so schlimm? Ist es nicht toll, dass auch Modder endlich für ihre harte und oft wunderbare Arbeit bezahlt werden? Doch, theoretisch ist es das. Praktisch verdienen die Modder aber so gut wie nichts an Steams neuem Geschäftsmodell.

Video: Skyrim Trailer

Steam macht sich die Taschen voll
Ganze 25 Prozent der Einnahmen bleiben beim Entwickler einer Modifikation hängen. Die restlichen 75 Prozent steckt Steam ein und tritt einen Teil davon an den Spieleentwickler ab – in diesem Fall also Bethesda. Als wäre das nicht unfair genug, setzt Steam noch einen drauf: Bislang hatten die Nutzer einer Mod die Möglichkeit, dem Ersteller eine freiwillige Spende zukommen zu lassen und ihn so zu unterstützen und ihm für die gelungene Arbeit zu danken. Diese Spenden-Links entfernt Steam kurzerhand.

Viele Fragen, keine Antworten
Aber beim Thema Geld kommen noch ganz andere Probleme zum Vorschein, die die Modding-Szene über Kurz oder Lang entscheidend verändern oder im schlimmsten Fall zum Erliegen bringen könnten. Beim Modding ist es üblich, sich bei anderen Mods zu bedienen. Eine gute Mod findet Nachahmer und Optimierer, die oft auf das Bestehende zugreifen. Jemand, der mit seiner Mod Geld verdienen will, wird das aber in Zukunft nicht mehr zulassen. Er wird auf seinem Copyright bestehen und es gegebenenfalls einklagen. Valve hat keinerlei Mechanismen vorgesehen, die ein Kopieren oder gar dreistes Klauen einer erfolgreichen Mod verhindern könnten. Zudem gibt es keinerlei minimale Qualitätsstandards - mies hingeklatschte Mods zu überteuerten Preisen könnten künftig den Steam Workshop überschwemmen. Auch gilt es zu bedenken, was mit einer Mod passiert, deren Entwickler den Support einstellt. Hat die zahlende Kundschaft nicht ein Recht darauf, dass ihre einmal gegen gutes Geld erworbene Modifikation weiterentwickelt wird?

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PC-Gaming am Scheideweg
Am Ende schießen auch die Entwickler, die diesen Schritt – gezwungenermaßen? – mitgehen, sich selbst in Bein. Denn die enorme Popularität eines Titels wie Skyrim (vier Jahre nach der Veröffentlichung!) ist zu einem Großteil auf die aktive Modding-Community zurückzuführen, die unermüdlich für neue Inhalte und zeitgemäße Grafik sorgt. Mods waren bislang ein schlagkräftiges Argument für PC-Gaming, ein unbestreitbarer Vorteil gegenüber den statischen Konsolen, die kein Modding zulassen. Wenn Mods in Zukunft nur noch kostenpflichtig zu haben sind, wird das die Spiele-Landschaft nachhaltig verändern – und nicht zum Positiven. Auf Reddit läuten User bereits das Ende des PC-Gamings ein. Auch wenn solche Ängste zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht erscheinen mögen: Der eingeschlagene Weg ist bedenklich. Zumal Skyrim der erste AAA-Titel eines externen Anbieters ist, auf den das neue Geschäftsmodell angwendet wird. Andere werden folgen. Bei seinen eigenen Spielen setzt Valve das Modell schon seit geraumer Zeit ein, auch die weniger bekannten Titel "Dungeon Defenders: Eternity" und "Chivalry: Medieval Warfare" haben bereits kostenpflichtige Mods im Programm.

Kostenlose Alternative: Skyrim-Mods auf NexusMods

Die Alternative zum Steam Workshop heißt NexusMods. Dort gibt es derzeit noch alle Mods kostenlos. Wer ein Zeichen gegen Valves Geschäftsgebaren setzen will, sollte künftig dort seine Modifikationen herunterladen.

CHIP Online meint:
In Zeiten, in denen Spieler von fast allen Publishern wie Melkvieh behandelt werden, das den Vollpreis für ein Basisspiel zahlen und dann noch einmal dieselbe Summe für DLCs berappen soll, wirken kostenpflichtige Mods wie blanker Hohn. Noch einmal: Es geht hier nicht darum, dass Modder mit ihrer guten Arbeit kein Geld verdienen sollen. Es geht darum, dass Steam den dicksten Batzen der Verdienste einstreicht und gleichzeitig die Möglichkeit der freiwilligen Spende aus dem Steam Workshop entfernt. Das komplette Modell scheint zudem nicht zuende gedacht: Stichwort Copyright, Stichwort Qualität, Stichwort Support-Ende. Steam verspielt leichtfertig die großen Sympathien, die es bislang in der Gaming-Community genießt. Nachdem sich erst kürzlich das 14-tägige Rückgaberecht als dreiste Mogelpackung entpuppt hat, ist dies bereits der zweite Fauxpas auf Kosten der Spieler, den Valve sich leistet. Und Skyrim ist erst der Anfang.

 
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