Muenchen.2005.German.AC3D.DL.720p.BluRay.x264-KLASSiGERHD
Titel: München
Genre: Drama
Laufzeit: 164 Min.
Sprache/n: Englisch, Deutsch
Video Stream: BD
Audio Stream: Dolby Digital 5.1
Video Codec: MPEG-4 H.264 / AVC
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Größe: 7154.12 MB
Parts: 71 Dateien
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Energiegeladen und spannend erzählt Regisseur Steven Spielberg die Geschichte des israelischen Killerkommandos, das sich nach dem Anschlag vom 5. September 1972 an die Fersen der Drahtzieher heftet. Der Film lastet hauptsächlich auf den Schultern des brillanten Hauptdarstellers Eric Bana, dessen Figur zahlreiche moralische Konflikte austragen muss. Hervorragendes Kino, das zum Nachdenken anregt!
Am 5. September 1972 hielt die Welt den Atem an, als acht junge Palästinenser der Terrorgruppe "Schwarzer September" das israelische Mannschaftsquartier bei den Olympischen Sommerspielen in München überfielen, zwei Sportler töteten und neun als Geiseln nahmen. Das Geiseldrama endete schließlich mit einem fehlgeschlagenen Befreiungsversuch auf dem Fürstenfeldbrucker Flughafen, bei dem alle Geiseln sowie fünf Attentäter ums Leben kamen. Ausgehend von diesen tragischen Ereignissen erzählt Regisseur Steven Spielberg auf Basis von George Jones Buch "Vengeance" die Geschichte des israelischen Killerkommandos, das die Verantwortlichen finden und liquidieren sollte.
Bevor sich der Film mit dem Killerkommando beschäftigt, werden die Ereignisse des 5. September 1972 mit Hilfe von Originalmaterial und nachgedrehten Szenen rekapituliert. Diese brillant montierten Aufnahmen, zeigen den Hergang der Geiselnahme jedoch nicht bis zum blutigen Ende am Flughafen. Diese Szenen hebt sich Spielberg für später auf und präsentiert sie dann als Gedanken seines Protagonisten. Nach dem Attentat zeigt der Film, wie die israelische Premierministerin Golda Meir zusammen mit ihren engsten Mitarbeitern das Aussenden eines Killerkommandos beschließt und ihren ehemaligen Bodyguard Avner Kauffman (Eric Bana) als Anführer der Gruppe gewinnt.
Avner gibt für die offiziell inoffizielle Aktion sein Leben in Israel auf und lässt auch seine im siebten Monat schwangere Frau zurück. In Europa trifft er auf die vier weiteren Mitglieder seines Teams: Fluchwagenfahrer Steve (Daniel Craig), Fälscher Hans (Hanns Zischler), Bombenbauer Robert (Mathieu Kassovitz) und "Abräumer" Carl (Ciaran Hinds). Die fünf haben eine Liste mit elf Namen, die für die Ereignisse des 5. September zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Mit Hilfe des französischen Informanten Louis gelingt es ihnen, einen nach dem anderen aufzuspüren und zu liquidieren. Doch mit der Zeit kommen vor allem Avner Zweifel an dem Sinn der Operation, da die Gegenseite zum einen mit neuen Anschlägen antwortet und zum anderen skrupellose Nachrücker in ihren Reihen hat.
Die Entwicklung von Avner ist das zentrale Element des Films und zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Der überzeugte Israeli verwandelt sich durch seine Arbeit im Killerkommando langsam aber sicher zu einem kaltblütigen Killer. Dieses Bewusstsein manifestiert sich in einer Szene sehr schön, in der Avner zunächst mit seinem Opfer am Balkon plaudert und kurz darauf durch das Erlöschen des Lichtes dessen Todesurteil unterzeichnet. Ein weiteres einschneidendes Erlebnis ist der Moment, in dem Avner realisiert, dass er und eine Gruppe nicht unantastbar sind. Schlimmer noch - sie sind Spielball der Geheimdienste und derer Interessen. Auf diese Erkenntnis reagiert Avner mit Paranoia, die ihn schließlich nie wieder los lässt.
Avners Zweifel an dem Sinn der geheimen Kommandoaktion erwachsen schließlich aus seiner eigenen Entwicklung und aus der Reflektion seiner Taten. Zum Höhepunkt kommt der Film schließlich an einem verlassenen Spielplatz in New York, wo Avner seine Gedanken mit seiner Kontaktperson Ephraim (Geoffrey Rush) teilt. Dabei kommt er zu der Erkenntnis, dass das Prinzip "Auge um Auge" im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern nicht zielführend ist. Genau das ist die Essenz des Films, die Steven Spielberg mit München zu vermitteln versucht.
Steven Spielberg wird seinem Ruf als guter Geschichtenerzähler mit diesem Film wieder einmal gerecht, da es ihm gelingt, das Material und die Geschichte spannend und energiegeladen auf die Leinwand zu bringen. Die Attentate auf die arabischen Drahtzieher des Anschlags vom 5. September 1972 werden dabei mit knisternder Spannung und schonungsloser Brutalität vorgetragen. Angesicht der langen Spielzeit von 164 Minuten hätte man sich jedoch zumindest eines der Attentate schenken können, wenngleich sie selbstverständlich die Entwicklung von Avner prägen und vorantreiben. Auch bei den Szenen des Informanten Louis und seinem desillusionierten Vater hätte man etwas Zeit sparen können, da dieser seine Desillusioniertheit hauptsächlich mit dem Dreschen von hohlen Phrasen untermalt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die starke Konzentration auf die Figur Avner. Er ist der einzige vielschichtige Charakter unter den fünf Mitgliedern des Killerkommandos, wogegen die anderen weitestgehend eindimensional bleiben. Hier wäre ein bisschen mehr Farbe für die anderen vier Protagonisten durchaus wünschenswert gewesen. Andererseits wäre der Film dann wohl noch länger geworden. Im Zuge dessen muss man Darsteller Eric Bana ein großes Lob aussprechen, da er seine komplexe Entwicklung in jeder Szene glaubwürdig und präzise auf die Leinwand bringt. Eine wahrlich große Leistung!
Regisseur Steven Spielberg hat sich trotz seines jüdischen Glaubens nicht zu einem pro-israelischen Film hinreißen lassen, sondern positionierte München in einer Grauzone. Das wird beispielsweise in einer Szene deutlich, in der sich Avner mit einem PLO-Agenten über dessen Motivation unterhält. Dies führte sogar dazu, dass Steven Spielberg von den Israelis als "Kein Freund Israels" abgekanzelt wurde. Dafür hat er einen Film geschaffen, der zum Nachdenken anregt und den man erst einmal setzen lassen muss.
Kurzkritik
von Benjamin Schieler
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