PC Fritz: Maik Mahlow zu Haftstrafe verurteilt !

collombo

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Der mutmaßliche Drahtzieher hinter PC Fritz wurde zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt.

Maik Mahlow wurde in dieser Woche zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt.
Der 31-jährige Berliner gilt als mutmaßlicher Drahtzieher des Software-Händlers PC Fritz.
Dieser soll massenhaft gefälschte Windows-7-Lizenzen verkauft haben.

Das erste Urteil im Fall Mahlow fiel jedoch nicht wegen der daraus resultierenden Urheberrechtsverletzung, sondern wegen Steuerhinterziehung.
Mahlow soll insgesamt 900.00 Euro am Finanzamt vorbeigeführt haben.
Diese Summe will das Finanzministerium nun eintreiben.
Wie ein Sprecher gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung betont, wolle man dafür notfalls auf das Privatvermögen Mahlows zurückgreifen.

PC Fritz verkaufte über einen längeren Zeitraum Windows-7-Lizenzen zum Schnäppchenpreis von 20 Euro.
Nach einer Großrazzia im Jahr 2013 , bei der mehr als 100.000 Datenträger sichergestellt wurden, flog auf, dass es sich dabei um gefälschte Kopien gehandelt haben soll.
Als Geschäftsführer trat damals der krebskranke Mahlow auf, dessen Erkrankung sich als Schwindel herausstellte.
Auch von seiner Stellung als PC-Fritz-Chef wollte sich Mahlow lossagen.
Er beteuerte, nur als Strohmann agiert zu haben, der durch den Mitleidbonus den Umsatz habe stärken sollen.

Nun steht Mahlow und drei weiteren Verdächtigen noch ein Prozess wegen gewerbsmäßigem Betrugs an Microsoft und Firmenkunden bevor.


 
Warum sich Windows 7 von PC Fritz registrieren ließ !

Die offenbar gefälschten Windows-7-DVDs von PC Fritz machten den Nutzern bei der Installation und Registrierung keine Probleme.
"Die Fälscher sind bei der Beschaffung von Product Keys sehr kreativ", erklärte ein Microsoft -Sprecher.

Bei dem Softwarehändler PC Fritz gekaufte Windows-7-Kopien ließen sich problemlos bei Microsoft registrieren.
Microsoft-Sprecher Heiko Elmsheuser erklärte Golem.de auf Anfrage: "Die Fälscher sind bei der Beschaffung von Product Keys sehr kreativ.
Angefangen von Product Keys aus Edu-Lizenzen, über OEM-Lizenzen, Volumenlizenzen bis hin zu Entwickler-Lizenzen."
Besonders die Sperrung von 50.000 Product Keys Ende vergangenen Jahres hat viele PC-Fritz Kunden getroffen.

Über die Sperrung hatte Microsoft im Dezember 2014 berichtet.
In den vergangenen beiden Jahren seien Hunderttausende gefälschte Datenträger, zumeist Windows-7-Recovery-DVDs, und gefälschte Echtheitszertifikate (COAs) sichergestellt worden.
"In Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden konnten eine Vielzahl von betrügerischen Händlern gestoppt und kriminelle Netzwerke zerschlagen werden", sagte Oliver Gronau, Director Software Compliance und Antipiracy bei Microsoft Deutschland.
Ein wichtiges Beispiel sei der Fall PC Fritz.

Ein Golem.de-Leser berichtet aus eigener Erfahrung, dass Betroffene versuchen könnten, das Betriebssystem bei Microsoft telefonisch neu zu aktivieren.
Microsoft-Mitarbeiter würden, wenn erklärt werde, dass die Windows-7-Lizenz in gutem Glauben gekauft wurde, bisweilen aus Kulanz einen neuen Schlüssel generieren.
Ein Recht darauf besteht jedoch nicht.

Elmsheuser hatte Käufern von Windows-7-DVDs von PC Fritz in dieser Woche geraten, den Datenträger zu zerstören.
"Streng genommen" müsse der Nutzer die illegale Kopie vernichten und eine Originalversion kaufen und neu installieren, sagte er.
Das empfehle Microsoft auch, da nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden könne, dass Schadsoftware mitinstalliert wurde.



 
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