Walking.on.Sunshine.2014.German.DTS.DL.1080p.BluRay.x264-FDHD
Titel: Walking on Sunshine
Genre: Romance
Laufzeit: 97 Min.
Sprache/n: Englisch, Deutsch
Video Stream: BD
Audio Stream: DTS 5.1
Video Codec: MPEG-4 H.264 / AVC
Format: MKV
Größe: 5776,67 MB
Parts: 12 Dateien
Hoster: Uploaded.net, Share-online.biz
NFO:
Beschreibung:
Icarus, das ist vielleicht ein zu einfacher Name für eine Weltallmission zur Sonne. Ikarus, der der Sage nach ins Meer stürzte, als er mit seinen wachsgeklebten Flügeln der Sonne zu nah kam: Das suggeriert schon gleich zu Anfang, dass die Helden von „Sunshine“ nicht zurückkehren werden.
Zunächst aber macht das gar nichts aus, denn Danny Boyle nimmt uns mit auf einen Trip ins Innere des Sonnensystems, mit fantastischem Bildern, mit graziösen Bildern, die die Kraft der Sonne spürbar machen: Hell und heiß und so faszinierend, dass die Astronauten der Icarus II direkt high werden, wenn auch nur 3,1 Prozent der tatsächlichen Strahlkraft sie trifft. High sein, frei sein, die Menschheit retten: Ideologie und Psychedelik verbindet Danny Boyle mit weitgehender wissenschaftlicher Akkuratesse, wirkliche Science Fiction im Wortsinn, Fiktion von der Wissenschaft: ein Was wäre, wenn. Wenn die Sonne stürbe und immer schwächer würde und eine menschengemachte Wasserstoffbombe von immenser Intensität als eine Art Zündkerze im Inneren des Sterns die alte Kraft wiedererwecken müsste. Die Sonne zu retten, die Welt zu retten: Das ist die Mission, ein erstes Raumschiff, die Icarus I, hat es sieben Jahre zuvor nicht geschafft, jetzt müssen erneut die unendlichen Weiten durchflogen werden, der Sonne entgegen. This is major tom to ground control I’m stepping through the door And I’m floating in a most peculiar way And the stars look very different today. (David Bowie: Space Oddity) Psychedelisches Empfinden bei der Annäherung an das Gestirn mischt Boyle mit Szenen des Missionsalltags, mit kleinen gruppendynamischen Volten – immerhin sind die Raumfahrer seit vielen Monaten eingesperrt im begrenzten Raum in der unendlichen Leere des Weltalls –, und episodenhaft, dennoch aufeinander folgend baut sich etwas auf: keine Handlung im wirklichen Sinn, eher ein Geschehen auf dem Weg zum großen Ziel. Merkur zieht majestätisch vor dem Feuerball der Sonne vorbei; die Icarus I wird geortet; das Sonnensegel ist beschädigt und muss repariert werden; soll an der Icarus I angedockt werden? Das sind dramatische Szenen, leichtfüßig aneinander gereiht; und doch so wichtig: Fehler werden gemacht, ein Crewmitglied verliert das Leben bei einem Reparaturauftrag im Weltall, Spannungen bauen sich auf – und immer im Hintergrund die ruhende, gleichgültige Sonne. Doch Danny Boyle und sein Autor Alex Garland verlieren ihre Ruhe, trauen sich selbst und dem Film nicht: Mit dem Andocken an die Icarus I beginnt eine Thrillerhandlung, alles Psychedelische, Verinnerlichende, alles, was das Faszinosum von Sonne und Weltall und elementarer Reise ausmacht, geht verloren. Sabotageakte, Todesfälle, gar ein Wahnsinniger, der umgeht: plötzlich bricht ein Genreplot gewaltsam ein, irgendwo zwischen Horrorthriller á la „Alien“ und Psychodrama á la „Solaris“. Jupiter and Saturn, Oberon, Miranda and Titania. Neptune, Titan, Stars can frighten. (Pink Floyd: Astronomy Dominé) Doch auch diesen Handlungsmomenten traut Boyle nicht: Der zunächst zurückhaltende Einsatz von Subliminalbildern gerät zum visuellen Overkill, mitwillig wird Übersichtlichkeit zerstört, so dass letztendlich leider nicht mehr Verstörung, sondern Verwirrung herrscht. Und halbherzig deutet Boyle Fiebertraum und kollektive Psychose an, wo doch die mörderische Handlung längst schon manifest geworden ist: Ein schwacher Versuch, einen Rückzieher vom Genrewechsel zu machen, wo doch der Fehler schon war, konventionelle Handlung überhaupt zuzulassen. „Sunshine“, der Film von einer Sonnenmission, bricht mittendrin seine Mission ab und wendet sich etwas anderem zu; und obwohl er so viele Zitate anführt auf Klassiker des Sci-Fi-Genres kann er sich wegen dieser Wankelmütigkeit nicht einreihen in diese Riege. Er wird vergehen wie Sternenstaub im Sonnenwind. We are stardust, we are golden We are ten billion year old carbon And we got to get ourselves back to the garden. (Crosby, Stills, Nash and Young: Woodstock)
Fazit: Einen faszinierenden Trip zur Sonne bietet der Film zunächst, mit grandiosen Bildern und einer langsam sich entwickelnden Handlung – bis dann plötzlich ein Thrillerplot beginnt, der sich so gar nicht einpassen will.
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