Fernseher als PC-Monitor nutzen - so geht's !
Den Fernseher und PC zu koppeln, ist dank HDMI heute kein Problem mehr.
Der Lohn der Mühe: Ein Computermonitor im XXL-Format und jede Menge Anwendungen, die zeigen, dass PC und TV auch ganz ohne Empfang des Fernsehprogramms mächtig auftrumpfen.
Die Kopplung von Fernseher und Computer ist im Prinzip ein alter Hut.
Ganze Generationen von C64-Usern klemmten ihren Brotkästen an ihr Pantoffelkino und erhielten schon zu Zeiten, als sich Computermonitore üblicherweise noch mit 14 Zoll Bildschirmdiagonale und Bernsteinfarben begnügten, je nach angeschlossenem Fernseher ein sattes 70-Zentimeter-Bild.
Allerdings hatte die Großbildherrlichkeit ihren Preis: Die Bildqalität war bescheiden, unscharfe, flimmrige Bilder zwangen so manchen Nerd zum vorzeitigen Besuch des Augenarztes oder Optikers.
Was im Heimcomputer-Steinzeitalter noch tolerierbar erschien, ist heute im Zeitalter von FullHD, UHD und 4K freilich keine ernsthafte Option mehr.
Neben mangelhafter Schärfe, die bei den damals üblichen, niedrigen Auflösungen noch einigermaßen zu verschmerzen war, zehrt vor allem unerträgliches Zwischenzeilenflimmern an den Sehnerven der Anwender.
Halbwegs brauchbar waren handelsübliche Fernsehröhren allenfalls um im Notfall computergestützte Spiele, Bilder oder Videos ins Wohnzimmer zu bringen.
Benutzeroberflächen wie der Windows-Desktop machten auf Röhrenfernsehern keinen Sinn.
Paradigmenwechsel
Das hat sich dank der modernen Fernsehtechnik grundlegend geändert.
Mittlerweile verfügt so ziemlich jeder Flatscreen-Fernseher über einen digitalen HDMI-Eingang, der grundsätzlich mit dem HDMI- oder DVI-Ausgang einer halbwegs modernen Grafikkarte zusammenarbeitet.
Wenn es dann noch gelingt, Fernseher und Grafikkarte zur pixelgenauen Darstellung zu überreden, mutiert die schnöde Glotze zum gestochen scharfen Großbildmonitor, der sich eben nicht nur für Spiele, Videos oder Diashows eignet, sondern auch angenehmes Arbeiten am Windows-Desktop oder mit dem Webbrowser ermöglicht.
Während halbwegs bezahlbare Computermonitore derzeit bei 27 Zoll (69 cm Bilddiagonale) enden, fängt das Angebot bei TV-Geräten hier erst richtig an.
Aufgrund der integrierten Empfangselektronik sowie der obligatorischen Bestückung mit NF-Verstärker und Lautsprechern sind TV-Geräte zwar zunächst teurer als gleich große Computer-Monitore.
Wählt man jedoch Bilddiagonalen oberhalb der 30-Zoll-Marke, steigen die Preise bei TV-Geräten nur moderat, während im Computerbereich nur mehr teure Speziallösungen zu finden sind.
Für TV-Geräte der neuesten Generation gibt es je nach Ausstattung nochmals teils deutliche Preisaufschläge.
Auf der anderen Seite finden sich auch immer wieder Geräte von Noname-Herstellern oder Auslaufmodelle zu deutlich günstigeren Preisen.
Anwendungsfälle
Durch den inzwischen obligatorischen digitalen Videoeingang erweitert sich das Spektrum der Anwendungen, die sich sinnvoll auf den TV-Schirm bringen lassen, ganz enorm.
Obwohl moderne Fernseher üblicherweise auch ohne angeschlossenen Rechner Videos und Diashows zeigen können, bietet das Pantoffelkino bei Weitem nicht die Flexibilität, Erweiterbarkeit und Geschwindigkeit eines modernen PCs.
Daran ändern auch DNLA, Netzwerk-und Internetfähigkeit aktueller Fernseher wenig, zumal es jenseits dieser multimedialen Kernkompetenz selbst bei hochpreisigen TV-Geräten der neuesten Generation eher mager aussieht.
Schon ein einfacher aber brauchbarer Webbrowser oder eine halbwegs flotte und bedienerfreundliche YouTube-Oberfläche sucht man meist vergebens.
Obendrein ist man auf Gedeih und Verderb auf die – oft wackelige – Software des TV-Herstellers angewiesen und muss hoffen, dass fehlende Funktionen oder etwaige Bugs mit dem nächsten Firmware-Release nachgerüstet bzw. behoben werden.
Das kann der PC bei Weitem besser.
Hier steht eine schier unendliche Auswahl an Anwendungen zur Verfügung.
Obendrein hat ein moderner PC im Vergleich zu einem Fernseher die zig-fache Rechenleistung unter der Haube.
Das erlaubt flinke Reaktionen beim Surfen im Internet, den verzögerungsfreien Aufbau von Benutzeroberflächen und die prompte Reaktion auf Benutzereingaben.
Hochauflösende JPG-Bilder der Digitalkamera – dem Besuch im Wohnzimmer als Diashow präsentiert – verarbeitet ein PC praktisch verzögerungsfrei.
Zwar verfügen inzwischen auch die meisten TV-Geräte über einen SD-Karten-Slot oder die Möglichkeit via USB oder LAN auf externe Bildquellen zuzugreifen.
Bald merkt man jedoch, dass sich die vergleichsweise schwachbrüstigen Microcontroller im Fernseher bei großformatigen JPGs einige Sekunden Zeit lassen, um ein Bild zu entpacken.
Zudem beschränkt sich die Funktionalität beim Betrachten einer Diashow exakt auf das, was der TV-Hersteller bietet.
Musikalische Untermalung, Überblend-Effekte oder automatisches Drehen in die korrekte Ausrichtung gibt es nur, wenn es dem TV-Hersteller beliebt.
Für den PC hingegen steht eine schier unendlich Auswahl an kommerzieller und kostenloser Bildbetrachtungs-und Slideshow-Software zur Verfügung.
Der PC kann es besser
Von der Leistung und Bedienerfreundlichkeit des PCs profitieren auch Bilderdienste wie Picasa.
Zwar unterstützen Picasa auch viele moderne TV-Geräte – nur eben längst nicht so gut, schnell und übersichtlich wie ein PC.
Zudem muss man sehr schnell einsehen, dass eine TV-Fernbedienung allenfalls ein Notbehelf sein kann, wenn es darum geht, komplexe Suchbegriffe in eine Eingabemaske zu schreiben.
Dieses Manko macht sich noch stärker beim Internetsurfen per TV-Gerät bemerkbar, falls es der Fernseher überhaupt unterstützt.
Die Eingabe längerer URLs, das Bewegen eines Mauszeigers oder die Auswahl in Eingabemasken gelingt per TV-Fernbedienung nur selten ohne den Ausstoß heftiger Flüche und Verwünschungen.
Es hat also durchaus einen Grund, warum sich für derartige Benutzeingaben Maus und Tastatur durchgesetzt haben.
Multimediale Baustelle
Dank USB, Ethernet, UPnP, DLNA und Co. eignen sich moderne TV-Geräte durchaus als Mediaplayer für die eigene Musik-und Videosammlung, zumindest solange die Formate unterstützt werden.
Mit Standard-Codecs wie MPEG-2 oder H.264AVC in gängigen Containerformaten wie MKV oder AVI – möglichst ohne allzu viele Gimmicks wie Untertitel und verschiedene Sprachversionen – klappt das zumindest bei Geräten jüngeren Datums recht gut.
Zum Glück, denn die Mindestanforderung der DLNA (Digital Living Network Aliance) sieht als zwingend zu unterstützendes Videoformat nur MPEG-2 vor. MPEG-1, WMA und MPEG-4 (H.264) gelten laut DNLA als optional – man kann sie unterstützen, muss es aber nicht.
Noch trauriger ist die DLNA-Mindestanforderung bei Bildformaten.
Hier sind nur JPEG bzw. LPCM obligatorisch.
Dagegen gehören die Bildformate GIF, TIFF und PNG bzw. die Audioformate MP3, WMA oder AAC nur zum Kür-Programm, sind also ebenfalls optional.
Hinzu kommt: Mitunter spielen TV-Geräte zwar auch exotischere Dateien von einem Mediaserver, dies aber nur, weil der Server besagte Files einem Transcoding unterzieht.
Das kostet nicht nur z.T. erhebliche Rechenleistung aufseiten des Mediaservers, sondern führt – wegen des verlustbehafteten Umkodierens gepackter Videos, Bilder oder Audiodateien – zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Qualität.
Allesfresser
Dem PC sind derartige Beschränkungen fremd.
Schon die kostenlose Abspiel-Software VLC spielt alle gängigen und fast alle exotischen Formate.
Streikt VLC dann doch mal, lässt sich für jedes erdenkliche Medienformat entweder der passende Codec nachladen oder aber eine entsprechende Player-Software installieren.
Per PC lassen sich umfangreiche Mediatheken anlegen und verwalten, Coverbilder speichern und Beschreibungen aus dem Internet laden.
Auch das Abspielen ganzer ISO-Abbilder, inklusive aller Menüstrukturen einer DVD oder Blu-ray, gelingt dem Rechner ohne Probleme.
Dabei meistert ein PC – insbesondere wenn er auf einen modernen Grafikprozessor zurückgreifen darf – dank seiner Rechenleistung die Skalierung unterschiedlicher Bildformate oder Spezialaufgaben wie Deinterlacing weit besser als die simplen Grafikchips eines TV-Gerätes.
Und auch beim Thema Erweiterbarkeit gibt es für den PC beinahe nichts, was es nicht gibt.
Ab 20 Euro beginnt das Angebot an digitaler TV-Empfangsgeräte.
Vom simplen DVB-T-Stick bis hin zu Hybrid- oder Twin-Receiver-TV-Karte für 200 Euro reicht das Spektrum.
Ruck, zuck wird der PC so zum universellen Videorekorder mit fast beliebig erweiterbarem Speicherplatz.
Neben der mit den Karten mitgelieferten Empfangs-und Recording-Software, gibt es spezielle Linux-Distributionen auf VDR- oder XBMC- bzw. Kodi-Basis, die den PC zur Fernsehzentrale machen und problemlos auch von DVD oder USB-Stick gebootet werden können.
Der PC als Spielekonsole
So gut sich Konsolen wie Xbox One oder Playstation 4 auch verkaufen, das Maß der Dinge ist und bleibt der PC.
In puncto Rechen-und Grafikleistung können Konsolen einem hochgerüsteten Gaming-PC nicht das Wasser reichen.
So bietet der PC bei Action-Krachern im Vergeich zur Konsolen-Version nicht nur die deutlich bessere Kantenglättung, sondern auch detaillierte Texturen.
Zudem steht auf dem PC das größte Angebot an Eingabegeräten zur Verfügung.
Angefangen beim Lieblingsgerät aller Action-Kombatanten – der Maus – über Joysticks Gamepads bis hin zu Lenkrädern mit Force-Feedback-Funktionalität – etwas wovon Wii und Xbox-Piloten derzeit nur träumen können.
Wer lieber in Nostalgie schwelgen will, findet für den PC unzählige Emulatoren, mit denen sich allerlei Schätze, angefangen bei Arcade-Spielen über C64-, Amiga-und Atari-Klassikern bis hin zu alten DOS-Games, auf dem Wohnzimmerschirm zocken lassen.
Aber auch die inzwischen äußerst beliebten Browser-Spiele bringt der PC problemlos in das Pantoffelkino.
Hardwareklippen sicher umschiffen
Um das Bild des PCs auf einen Fernseher mit HDMI-Eingang zu bekommen, ist Mindestvorraussetzung eine Grafikkarte mit DVI-Ausgang.
So sollte sich selbst mit einer Grafikkarte älteren Semesters ein Bild auf den Fernseher zaubern lassen.
Ein preiswertes DVI-zu-HDMI-Kabel reicht dafür in aller Regel aus.
Wahlweise können Sie einen DVI-zu-HDMI-Adapter auf die Grafikkarte stecken und dann ein ganz normales HDMI-Kabel nehmen.
Grafikkarten neueren Semesters – also in etwa ab der DirectX-10-Generation – unterstützen dann in der Regel bereits Funktionen wie HDCP und HDMI-Audio, auch wenn lediglich eine DVI-Buchse zur Verfügung steht.
Die Grafikkarte muss also nicht zwangsläufig über eine HDMI-Buchse verfügen.
Ratsam ist es auf jeden Fall, die neuesten Grafikkartentreiber herunterzuladen, gebenenfalls die alten Treiber zu deinstallieren und die aktuellen Treiber aufzuspielen.
Im Idealfall – und der sollte bei neueren Grafikkarten und TV-Geräten die Regel sein – ist nach der Anwahl des entsprechenden TV-Eingangs per Fernbedienung bereits ein knackig scharfes Monitorbild auf dem Fernseher zu sehen.
Wenn nicht, kann das eine ganze Reihe von Ursachen haben.
Richtig scharf ist das Bild am Fernseher nämlich nur dann, wenn die Auflösung von Grafikkarte und Fernseher der nativen Auflösung des TV-Gerätes entsprechen und weder Fernseher noch Grafiktreiber irgendwelche Skalierungen vornehmen.
Letzteres ist vor allen bei AMD-Karten per Default der Fall, sobald ein Fernseher angeschlossen wird.
Hier muss im Catalyst Control Center unter Grafik – Dektop & Anzeige bei den Skalierungsoptionen 0 Prozent Overscan gewählt werden.
Andernfalls werden nicht nur die Bildschirmränder mit samt der Taskleiste abgeschnitten, sondern auch alle Texte unscharf, da das Bild von der Grafikkarte um den Betrag des Overscan (i.d.R. 3 Prozent) umskaliert wird.
Ähnliche Einstellungen bieten auch die Nvida-Treiber (Nvidia Systemsteuerung – Anzeige Desktop-Größe und -Position einstellen – 2. Reiter Größe – Größe ändern...), nur passten hier beim Test die Default-Einstellungen.
Endziel: Pixel to Pixel
In den meisten Fällen muss nun noch dem Fernseher beigebracht werden, seinerseits auf eine Overscan-Skalierung zu verzichten, da auch dies Bildteile abschneiden kann und feine Details wie Schrift unscharf erscheinen lässt.
Deshalb gilt es, den richtigen Bildmodus zu wählen.
Leider kocht dabei jeder TV-Geräte-Hersteller sein eigenes Süppchen.
Mal heißt die gesuchte Taste auf der Fernbedienung Picture, mal Picture Mode, P. Mode, P .Size oder Aspect.
Auch der Name des korrekten Bildmodus ist herstellerabhängig und heißt mal True Pixel, True Scan, Full Pixel, Unscaled, Screenfit oder schlicht PC.
Ärger mit EDID und andere Probleme
Zusätzliche Probleme bereiten TV-Geräte, die nicht die volle HD-Auflösung (Full HD) sondern lediglich HD ready unterstützen.
Deren LCD-Panels arbeiten dann nativ fast immer mit einer Auflösung von 1366x768 Bildpunkten.
Damit haben ältere Grafikkarten und Treiber Schwierigkeiten, da sie mit Auflösungen, die nicht durch 8 teilbar sind, nicht zurechtkommen.
Falls möglich, sollten Sie dann bei den Treibereinstellungen eine Auflösung mit 1360x768 Bildpunkten anlegen.
Leider klappt auch das nicht immer, da der Fernseher bei der Kommunikation mit der Grafikkarte seinen nativen Modus mit 1366*768 bzw. 1360*768 gar nicht mitteilt.
Diese Kommunikation, die über eine I²C-Bus Verbindung ebenfalls über das HDMI-Kabel abläuft, ist nicht selten Ursache von Problemen.
Teilt der Fernseher der Grafikkarte nicht den korrekten Modus mit, weigert sich die Grafikkarte zunächst den Modus zu verwenden.
Hier müssen sie dann explizit den gewünschten Modus im Steuerungsmenü des Grafikkartentreibers auswählen und hoffen, das der Fernseher die undokumentierte Auflösung annimmt.
Nebenbei bemerkt:
Bei Problemen mit dem Hardware-Kopierschutz HDCP ist nicht selten eine gestörte Kommunikation über den I²C-Bus die Ursache.
Hier kann es helfen, das Kabel nochmals aus und wieder einzustecken.
Ebenfalls ein EDID-Problem kann sich ergeben, wenn zwischen Grafikkarten-Ausgang und TV-Gerät noch ein Surroundverstärker geschaltet ist.
Der Surroundverstärker strickt aus den EDID-Informationen des TV-Gerätes und seinen eigenen Daten eigene EDID-Settings.
Vor allem wenn am gleichen Surround-Verstärker noch andere Bildquellen hängen, kann es zu Schwierigkeiten kommen, die es unmöglich machen, das HDMI-Signal unverbastelt (Pass Through) an das TV-Gerät zu bekommen.
Hier hilft es dann nur, zähneknirschend den Surround-Verstärker aus der HDMI-Signalkette zu nehmen.
Dann allerdings kommt man nicht in den Genuss hochauflösender Tonformate wie DTS-HD Master Audio oder Dolby True HD.
Diese, auf Blu-rays zu findenden Audio-Formate werden mittlerweile von Grafikchips und Treibern neueren Datums unterstützt.
Für die Ausgabe muss in der Systemsteuerung unter Sound der Surroundverstärker bzw. der daranhängende Fernseher gewählt werden.
Kommerzielle Blu-ray-Abspielsoftware wie PowerDVD oder WinDVD spielen diese Formate.
Für Freeware-Player müssen dazu jedoch in der Regel erst die entsprechenden DirectShow-Filter geladen werden.
Eine gute Sammlung solcher Filter ist das K-Lite Codec Pack (codecguide.com).
Bei Verwendung eines geeigneten Players (z.B. Classic Media Player) finden Sie rechts in der Taskleiste das Symbol des ffdshow Audio Decoders.
Dort müssen Sie unter dem Menüpunkt Ausgabe möglichst alle Häckchen bei Pass-through setzen.
Unter Windows XP (mindestens Service Pack 1) müssen Sie für die HD-Audioausgabe via HDMI – falls noch nicht geschehen – zunächst das Microsoft UAA High Definition Audio Package installieren.
Der Patch ist auch unter seinem Dateinamen KB888111.exe zu finden.
Der PC im Wohnzimmer birgt spezielle Anforderungen.
Dazu gehören ein dezentes Gehäuse, leise Lüfter und Eingabegeräte, die auch ein paar Meter entfernt vom Rechner verwendet werden können.
Inzwischen bietet die Industrie hierfür unzählige Lösungen für so ziemlich jeden Geldbeutel, oftmals unter dem Begriff HTPC (Home Theater PC) zusammengefasst.
Wer den PC über Distanzen von mehr als fünf Metern per HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbinden will, sollte am Kabel nicht sparen.
Ansonsten tun es auch preiswerte Strippen.
DVI auf HDMI: In der Regel kein Problem
Zwar basieren DVI und HDMI auf der gleichen digitalen Signalübertragung TMDS, dennoch haben sich inzwischen beide Welten von einander entfernt.
Per HDMI lassen sich u.a. hochauflösende Tonformate (DTS-HD Master Audio, Dolby TrueHD), Steuersignale und seit HDMI 1.4 auch Daten via HEC (HDMI Ethernet Channel) übertragen.
Grafikkarten neueren Ursprungs unterstützen HDMI-Audio – auch über die DVI-Buchse (DVI auf HDMI). Für HDMI-Audio muss im Treiber die Audio-Ausgabe per Grafikkarte/HDMI statt Soundkarte gewählt werden.
DVI und HDMI: Unterschiede bei Farbmodell, Farbtiefe und Dynamik
Auch wenn ein Adapterkabel reicht: DVI ist nicht gleich HDMI.
DVI benutzt üblicherweise das RGB-Farbmodell mit 24 Bit Farbtiefe (8 Bit pro Kanal).
Im Gegensatz dazu unterstützt HDMI Farbtiefen bis zu 48 Bit (16 Bit pro Kanal) und im HDMI-Video-Profil das YCbCr-Farbmodell.
Bei 8 Bit Farbtiefe nutzt HDMI-Video einen begrenzten Dynamikbereich.
Statt, wie bei RGB, die vollen 8 Bit von 0 bis 255 zu nutzen, werden nur Werte von 16 bis 235 unterschieden.
Das führt zu kontrastarmen Bildern, falls Fernseher und PC verschiedene Farbmodelle benutzen.
Problemfeld Farbraum
Beim Test mit modernen Fernsehgeräten von LG, Samsung und Toshiba und aktuellen Grafikkarten wurden potenzielle Probleme schon beim (EDID-)Dialog zwischen Fernseher und Grafikkarte abgefangen und die Grafikkarten-TV-Verbindung korrekt ausgehandelt.
Bei älteren TV-Geräten müssen Sie womöglich im Grafikkartentreiber YCrCb auswählen und den Dynamikbereich von 0-255 auf 16-235 umstellen.
Mitunter bereiten in den HDMI-Signalpfad geschaltete Surround-Verstärker Probleme.
Hier sollten Sie bei den HDMI-Einstellungen des Verstärkers Pass Through wählen.